(Paris) – Heute entscheiden in Frankreich die Anhänger der bürgerlichen rechten Parteien, wen sie ins Rennen um das französische Präsidentenamt schicken. Nachdem Nicolas Sarkozy in der ersten Runde ausschied, steht heute in einer Stichwahl die Entscheidung zwischen François Fillon und Alain Juppé an.

 Anhänger der bürgerlichen Rechten in Frankreich entscheiden heute, wen sie ins Rennen für die Präsidentenwahl 2017 schicken. In der Stichwahl stehen sich François Fillon und Alain Juppé gegenüber. Die beiden Kandidaten gingen heute mit gutem Beispiel voraus, und Alain Juppé gab seine Stimme in Bordeaux ab, während François Fillon ging in Paris an die Urne ging.

Der Überraschungskandidat Fillon gilt in Umfragen als klarer Favorit unter den beiden früheren Premierministern. Ihm werden bis zu 65 Prozent der Stimmen zugetraut. Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr.

Die Vorwahl der Konservativen ist für Überraschungen gut. In der ersten Runde war Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy nur auf dem dritten Platz gelandet und ausgeschieden. Viele hatten damit gerechnet, dass sich Juppé und Sarkozy für die Stichwahl qualifizieren würden.

Fillon galt lange als „dritter Mann“ oder „Mister Nobody“ ohne große Chancen. Erst kurz vor der ersten Runde war er aus der Deckung gekommen.

Die Präsidentenwahl ist im April und Mai kommenden Jahres geplant. Der Anwärter der Konservativen hat gute Aussichten, in die entscheidende Stichwahl zu gelangen. Aller Wahrscheinlichkeit nach muss er gegen die Rechtspopulistin und Europagegnerin Marine Le Pen von der Front National (FN) antreten.

Fillon war unter dem damaligen Präsidenten Sarkozy von 2007 bis 2012 Regierungschef. Der Kandidat setzt auf einschneidende Reformen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik und will das Verhältnis zu Russland verbessern. Kremlchef Wladimir Putin kennt er persönlich.

Fillon hatte sich in der ersten Runde überraschend mit gut 44 Prozent der Stimmen durchgesetzt. Juppé kam auf 28,6 Prozent. Schätzungsweise über vier Millionen Anhänger der bürgerlichen Rechten beteiligten sich an der Wahl.

Es gilt als wahrscheinlich, dass Amtsinhaber François Hollande von den Sozialisten wieder antritt, bisher hat er sich aber nicht offiziell erklärt. Aufgrund seiner Unbeliebtheit dürfte ihm eine Wiederwahl aber sehr schwer fallen. Möglicher Kandidat im linken Lager ist der amtierende Premierminister Manuel Valls.

von

Günter Schwarz – 27.11.2016