(Odense) – Die Drohung kam anonym über eine Social-Media-Plattform , und dennoch konnte die Polizei ihn ermitteln und den Mann festnehmen. Ein 25 Jahre alter Mann aus Odense wurde am Montagabend verhaftet, da er Drohungen an die Syddansk Universitet (Süddänische Universität) geschickt hatte.

Die Verhaftung erfolgte, nachdem die Fyn Politi  (Fünen Polizei) sich am Sonntagabend bewusst war, dass über das soziale Medium „Jodel“ eine Nachricht an Mitarbeiter und Studenten der Universität geschrieben wurde, die sie dazu aufforderte, am Montag zuhause zu bleiben.

„Jeder, der auf die SDU (Syddansk Universitet) geht – bleiben sie morgen zu Hause“, lautete der Nachrichtenhinweis von einem Emoji gefolgt von einer Pistole.

Die Syddansk Universitet wurde daraufhin gewarnt. Zwar führte die Drohung nicht zu einer Evakuierung des Personals und der Studenten, aber das Management wurde über die Bedrohung informiert.

Auf „Jodel“ können Nachrichten zwar anonym versandt werden, aber am Montag gelang es der Polizei trotzdem, den Mann zu identifizieren. Bei seiner Vernehmung vor der Polizei sagte er aus, dass die Nachricht als Scherz gemeint war, und dass es sein Ziel war, viele Menschen zu erreichen. Aber die Polizei hielt es weit weniger als einen Scherz und fand es schon gar nicht witzig.

„Drohungen sind nicht etwas, was die Polizei als Spaß wahrnimmt – unabhängig von der Absicht, die dahinter steckt, oder die Medien, die dabei benutzt werden. Daher waren wir auch entschlossen, den Täter zu identifizieren. Drohungen schaffen Unsicherheit, und so war es auch in diesem Fall. Wir schickten deshalb die Polizei auf das Gelände der SDU, bis wir den Täter verhaftet hatten“, sagte Polizeikommissar Michael Lichtenstein von der Fyn Politi.

Der 25-jährige Mann wurde nach seiner Vernehmung wieder freigelassen, aber auf ihn wartet eine Anklage nach § 266 des dänischen Strafgesetzbuches, der etwas über Einschüchterung und Bedrohung mit der Folge von schwerer Angst um das Leben aussagt.

Dem Täter droht im günstigsten Fall eine ordentliche Geldstrafe und kann auch zu einer Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren führen. Darüber hinaus werden im Zusammenhang mit Fällen von Drohungen große Schäden verursacht, wenn man bedenkt, dass es notwendig ist, einzelne Bereiche oder gar ganze Gebäude zu räumen. Das kann zu erheblichen Schadensersatzforderungen führen.

von

Günter Schwarz – 14.12.2016