(Flensburg) – Die Ernennung von Ex-Kulturminister Bertel Haarder zum neuen dänischen Generalkonsul in Flensburg durch Statsminister (Ministerpräsident) Lars Løkke Rasmussen  löst auf immer mehr  Unbehagen unter der deutschen Minderheit in Dänemark wie auch unter der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein aus. Enhedslisten-Folketingsmitglied Christian Juhl, der in den Kontaktausschüssen für beide Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland sitzt, rät Haarder auf seine Ernennung durch Venstre-Chef und Statsminister Lars Løkke Rasmussen zu verzichten. So würde der Respekt, dem ihm viele Menschen für seine langjährige Arbeit zollen, gewahrt bleiben.

Der Chef, der dänisch sprachigen Tageszeitung der dänischen Minderheit südlich der Grenze, Flensborg Avis, Jørgen Møllekær, erklärte gegenüber Ekstra Bladet, dass man in der dänischen Minderheit mit dem bisherigen Amtsinhaber Henrik Becker Christensen sehr zufrieden sei. Alle in Flensburg und Umgebung wunderten sich, wieso dieser und seine Frau nach einem langjährigen Einsatz einen so unwürdigen Abschied bekommen sollen. Er berichtet von viele Leserbriefen, die  diesen Tenor haben.

Der Statsminister habe über den Kopf der dänischen Minderheit hinweg bei seinem unschönen Gefeilsche im Zuge der Regierungsumbildung gehandelt. Juristisch sei alles sicher in Ordnung, und die Regierung habe eine knappe Mehrheit. Aber schön sei diese Entscheidung und deren Verlauf nicht. Der Statsminister und/oder auch Haarder können es sich aber noch anders überlegen. Das wäre auch gut für die Minderheitenarbeit und für die Zusammenarbeit zwischen den Parteien und über die Grenze hinweg, so EL-Mann Juhl, der aus Hejlsminde (Heilsminde) in der Nähe von Fredericia stammt.

Bertel Haarder will sich zur Kritik nicht äußern – auch nicht dazu, dass Anwalt Just Justesen wie berichtet gar den Ombudsmann eingeschaltet hat.

von

Günter Schwarz – 15.12.2016