Schon in der Nacht zum Dienstag begannen viele Dänen, Sturmschäden zu melden, sagten eine Reihe der größten Versicherungsgesellschaften Dänemarks. Dennoch hat der Sturm „Urd“ Hausbesitzer im ganzen Land den Atem anhalten und nervös auf wankende Fahnenmasten und alte Bäume im Garten schielen lassen, die gefährlich nahe dem Haus stehen. Aber die Zahl der Schäden scheint nicht die gleichen Höhen wie die bei früheren Stürmen wie „Gorm“ im Jahr 2015, und „Bodil“ und „Allan“ von 2013 erreicht zu haben.

Dieses wurde von einer Reihe der größten Versicherungsgesellschaften des Landes angegeben. Topdanmark Versicherungskunden haben bisher mehr als 400 Verletzungen gemeldet. 13 von ihnen sind sogenannte Arbeitsunfälle, 66 der Sturmschäden betreffen die Landwirtschaft und 342 der privaten Versicherungskunden meldeten Schäden. Das liegt allerdings deutlich unter der Anzahl der Sturmschäden nach dem letzten großen Sturm, Gorm, bei dem bereits bis zum Mittag 1.200 Ansprüche eingingen.

Die größte Versicherungsgesellschaft des Landes, die „Tryg Forsikring,“  hatte bis zum Mittag 300 Sturmschadensmeldungen erhalten, und diese Zahl wird sicherlich in den kommenden Tagen noch steigen. „Wir sehen ,Urd‘ nicht als einen Sturm á la entweder ,Allan‘ oder ,Bodil‘ an. Er war etwas schwächer“, sagte Schadensmanager Allan Falk von Tryg. „Im Vergleich meldeten Tryg-Kunden insgesamt 45.000 Schäden nach den Stürmen ,Bodil‘ und ,Allan‘ im Jahr 2013 und 9.000 Schäden nach Gorm.“

Die Versicherungsgesellschaft Alm. Marke hatte bis zum Mittag etwas mehr als 300 Meldungen über Schäden, die durch den Sturm verursacht waren. Im gleichen Zeitraum spricht die „Codan“ von 125 Kunden mit gemeldeten Sturmschäden. Codan erwartet, dass die Zahl der gemeldeten Sturmschäden bei etwa einem Drittel der Zahl der Ansprüche landen wird, die der Versicherer nach dem Sturm Gorm im November 2015 aufgenommen hatte.

Ganz typisch bei Sturmschäden sind umherfliegende Dachziegel und Dachplatten, die weggeblasen werden. Auch gestürzte Masten, zerstörte Gewächshäuser und abgebrochene Äste, die Schäden an Häusern hinterlassen, sind „Standardschäden“. Die Versicherer erwarten, dass die Zahl der Anträge in den kommenden Tagen noch leicht zunehmen wird, wenn die Dänen aus den Weihnachtsferien nach Hause zurückkommen.

Der stellvertretende Direktor der Branchenorganisation Forsikring&Pension, Torben Weiss Garne, meint allerdings, dass alle ein Interesse daran haben sollten, die Schäden durch extreme Wettersituationen zukünftig zu verringern. „Das logischste, das man tun kann, um solchen Schäden zu verhindern, ist bereits beim Erteilen der Baugenehmigung darauf zu achten, dass bestimmte Anforderungen beim Bau eingehalten werden“, so Garne, der fordert, dass gemachte Erfahrungen, mit vergangenen Sturmfluten und Überschwemmungen ausgewertet und genutzt werden sollten, um in manchen Bereichen beispielsweise die vorgeschriebene Sockelhöhe für Häuser zu erhöhen.

von

Günter Schwarz – 28.12.2016