(Sønderborg) – Die neue Oberbürgermeisterin Flensburgs, Simone Lange, wird heute vereidigt, doch bereits  gestern traf sie sich mit Bürgermeister Sønderborgs, Erik Lauritzen (Soz.), und Stephan Kleinschmidt (SP), dem Vorsitzenden des Ausschusses für kulturelle und regionale Entwicklung, in Lauritzens Büro. Man tauschte sich um  zukünftige Zusammenarbeit der beiden Regionen aus. Erik Lauritzen zog nach  dem mehrstündigen Gespräch das Fazit: „Ich habe ganz deutlich das Gefühl, der große Wille zur fortgesetzten Zusammenarbeit, die auch ausgebaut werden soll,  ist da. Wir haben konkrete Dinge erörtert, nichts Spektakuläres, sondern etwas, was Ergebnisse bringt für die Region.“

Simone Lange fand  es „selbstverständlich, dass die deutsch-dänische Zusammenarbeit in der Region fortgesetzt wird. Wichtig ist, dass konkrete Projekte  den Erfolg dieser Arbeit zeigen, so dass die Menschen  in der Region das sehen. Flensburg ist ein Motor, und auch Sønderborg ist ein Motor, die gut zusammenarbeiten können.“

Stephan Kleinschmidt nannte als fruchtbare Beziehungen die grenzüberschreitende Veranstaltung  „Folk Batica“  und  die Kulturregion Sønderjylland-Schleswig. Aber „wir brauchen Erfolgserlebnisse auch im Grenzdreieck“, sagte er  zum dritten Partner Abenraa, dessen Bürgermeister Simone Lange ebenfalls  demnächst besuchen wird.

Als konkrete Maßnahme wurde die Infrastruktur genannt, so dass Studenten  wie Arbeitskräfte  nicht in ihrer Mobilität eingeschränkt werden.  Die Region hat alles, wie Simone  Lange auflistete: Autobahn,  Häfen und Flugplatz. Auch der Fremdenverkehr könnte einen Auftrieb erhalten durch Aktivitäten entlang der Flensburger Förde. Ein Beispiel ist die Fahrradfähre Brunsnis-Holnis.

Große Gemeinsamkeiten sehen die drei Politiker im Klimapakt (ProjektZero und Stadtwerke stehen schon im Dialog) und  auch im Katastrophenschutz. Simone Lange wusste, dass die Sprache ein  Hemmschuh sein kann (sie hat mit dem Dänischunterricht angefangen), aber „es gibt immer Möglichkeiten, das zu überbrücken. Das Thema  ist wichtig, das andere findet sich“. 

Auch wenn die Sprache „eine konkrete Barriere sein kann, geht es um Gemeinsamkeiten,  um Konzepte, die wir brauchen, um Lösungen zu finden“, ergänzte Stephan Kleinschmidt. Als weitere  Kooperationsmöglichkeit wurden die Versorgungsbetriebe genannt, warum zum Beispiel neu bauen, wenn  das Klärwerk in Flensburg freie Kapazitäten hat? „Es gibt massenhaft    Möglichkeiten und Potenzial. Wir waren nur nicht gut genug, das auszunutzen“, meinte Erik Lauritzen.

Für Simone Lange ist entscheidend, bei allen Möglichkeiten Gemeinsamkeiten und gemeinsame Interessen stets zu fokussieren. Stephan Kleinschmidt hofft, dass es irgendwann mal „ganz natürlich“ sei, bei  Projekten gleich an die Partner Flensburg-Abenraa zu denken.

von

Günter Schwarz – 12.01.2017