(Kiel) – Das Minentauchereinsatzboot „Rottweil“ ist von seinem Heimathafen Kiel zu einem fünfmonatigen Einsatz im Mittelmeer aufgebrochen. Die 40-köpfige Besatzung des 55-Meter-Bootes unter der Führung von Korvettenkapitän Stefan Oeggl wird unter anderem an Minenabwehrübungen vor Catagena in Spanien und La Spezia in Italien teilnehmen, teilte die Marine mit.

Übungsmanöver mit anderen Einheiten

Die „Rottweil“ gehört zum 3. Minensuchgeschwader und ist Teil eines der ständigen Minenabwehrverbände der NATO. Gemeinsam mit den anderen internationalen Einheiten aus Polen, Spanien und der Türkei führt die Crew bis Juni Übungsmanöver durch. Diese seien wichtig, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. „Wenn es irgendwo zu Krisenherden kommt, können wir ganz flexibel auf alles Mögliche reagieren“, sagte Korvettenkapitän Oeggl.

Dafür durchquert die „Rottweil“ das gesamte Mittelmeer, vorbei an Italien, Griechenland, Malta, der Türkei und geht ins Schwarze Meer nach Rumänien und bis Odessa in der Ukraine. Die NATO-Verbände laufen regelmäßig verschiedene Häfen an, auch von Nicht-NATO-Mitgliedsstaaten.

Oeggl: Volle Unterstützung von der Familie

Fünf Monate auf See bedeuten auch, dass die Soldaten fünf Monate fern von Familie und Freunden sind. Oeggl nimmt es gelassen: „Es überwiegt die Freude. Ich übe diesen Beruf ja aus, weil ich ihn liebe und es aus Überzeugung tue. Von daher gehört es dazu.“ Seine Familie stehe zu 100 Prozent hinter ihm, sagt der 38-Jährige. Den Abschied von der Tochter hat er mit dem Gang zum Kindergarten verbunden. „Sie weiß, dass Papa jetzt zur See fährt und das ist dann überhaupt kein Problem.“ Oeggl freut sich, dass dies so unproblematisch läuft. „Ein weinendes Kind wäre deutlich schlimmer.“

Auf dem Youtube-Video stellen wir das Boot kurz vor:

von

Günter Schwarz – 31.01.2017