(Lübeck) – Von wegen anonym im Netz unterwegs sein – wie „anonym“ die digitale Welt ist, bekam am 6. Februar bei seiner Festnahme ein Lübecker zu spüren. Er wollte sich klammheimlich eine Waffe inklusive Munition im sogenannten Darknet beschaffen – dieser Plan ist für den Mann aus Lübeck kräftig daneben gegangen. Wie das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein am Donnerstag bekanntgab, wurde der 29-Jährige am Montag auf einem Parkplatz an der A 1 festgenommen.

29-Jähriger von Polizeieinsatz überrascht

Bereits im Dezember hatte das Bundeskriminalamt die Ermittlungen gegen den Mann aufgenommen. Da er aus Lübeck stammt, übernahm das LKA in Schleswig-Holstein den Fall. Der Verdächtige hatte sich auf einer Verkaufsplattform im Darknet für scharfe Schusswaffen interessiert – und sich dann offenbar fest dazu entschlossen, eine Waffe zu kaufen. Allerdings handelte es sich nach Informationen von NDR 1 Welle Nord um ein Scheingeschäft mit den Ermittlern. Als Übergabeort wurde ein Parkplatz an der A 1 vereinbart. Dort klickten dann auch die Handschellen. Der Mann war laut LKA von der Festnahme „sichtlich überrascht“.

Noch mehr Waffen und Cannabis-Pflanzen

Bei der Durchsuchung der Wohnung stellten die Beamten nicht nur einen Computer sicher, über den der Verdächtige sich ins Darknet begeben haben soll. Die Polizisten fanden außerdem eine Softair-Waffe sowie zwei verbotene Butterfly-Messer. Doch offenbar haben es dem Lübecker nicht nur Waffen angetan – sondern auch Drogen. Die Wohnung entpuppte sich nämlich zudem als Cannabis-Plantage. 60 Pflanzen – jeweils 30 Stecklinge und 30 in Blüte stehende Pflanzen – fanden die Polizisten. Auf den 29-Jährigen kommt nun eine Anklage wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und gegen das Betäubungsmittelgesetz zu.

von

Günter Schwarz – 09.02.2017