Wie eine Studie vom Oktober vergangenen Jahres zeigt, haben immer mehr Bürger Københavns ihre Wurzeln im Ausland. Manche Politiker freuen sich über die Vielfalt, andere wiederum fürchten Integrationsprobleme.

Die dänische Hauptstadt København hat sich zu einer multikulturellen Großstadt entwickelt, in der rund 24 Prozent aller Bürger Einwanderer oder Nachfahren eines Einwanderers sind. Das berichtet die Zeitung Berlingske auf Basis von Zahlen von Danmarks Statistik. Der Begriff Einwanderer umfasst sowohl Menschen aus westlichen als auch aus nicht-westlichen Ländern. 

Københavns Bürgermeisterin für Beschäftigung und Integration, Anna Mee Allerslev (Radikale Venstre) bezeichnet die Zahlen als Ausdruck dafür, dass København „eine vielfältige Großstadt“ ist. „Wenn wir als kleine offene Wirtschaft in einer globalisierten Welt bestehen wollen, müssen wir multikulturell und global sein“, sagte sie zu Berlingske. 

Die Analyse beruht auf Zahlen aus dem Oktober vergangenen Jahres und unterscheiden nicht zwischen Einwanderern aus westlichen und nicht-westlichen Ländern. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Integrationsministeriums hatte gezeigt, dass die Mehrzahl der Einwanderer einen nicht-westlichen Hintergrund hat. 

Furcht vor Integrationsproblemen

Der Bürgermeister für Kultur und Freizeit, Carl Christian Ebbesen (Dänische Volkspartei), zeigt sich beunruhigt: „Ich fürchte, dass die Zahl der Einwanderer weiter wachsen wird. Das wirkt sich nicht zuletzt auf unsere Volksschulen aus, in denen viel zu viele Schüler zum Schulbeginn kein Dänisch können.“ Dies führe häufig zu Integrationsproblemen.

Den Zahlen von Danmarks Statistik zufolge wohnen in der Kommune København rund 450.000 Bürger mit dänischem Ursprung und knapp 144.000 Einwanderer. Dänemarkweit haben rund 13 Prozent aller Bürger des Landes einen Migrationshintergrund.

von

Günter Schwarz – 21.02.2017