Postbank-Kunden müssen für den Mittwoch mit Einschränkungen im Service rechnen. Denn vor dem Start der Tarifrunde soll ein Großteil der Filialen in Norddeutschland für einen Tag geschlossen bleiben. Zu einer Betriebsversammlung in Hamburg werden am Mittwoch etwa 700 Mitarbeiter aus der Hansestadt, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erwartet. Das teilte die Gewerkschaft ver.di am Dienstag mit. Eingeladen seien die Beschäftigten aus 108 Filialen.

Nur Niedersachsen ist nicht betroffen

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass fast alle 100 Standorte in den drei betroffenen Bundesländern nicht öffnen. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach vorliegenden Informationen voraussichtlich 22 Filialen dicht. Und zwar in Rostock, Schwerin, Greifswald und Stralsund, aber auch in einigen ländlichen Regionen. In Hamburg könnten laut ver.di bis zu 24 von 36 Standorten betroffen sein. In Schleswig-Holstein könnten bis zu 50 Filialen geschlossen bleiben. „Den Weg zur Postbank können sich die meisten Kunden am Mittwoch sparen“, sagte ver.di-Sprecherin Alexandra Luerssen. Lediglich Niedersachsen sei nicht betroffen.

„Beschäftigte bangen um ihre Zukunft“

Die am Donnerstag in Bonn beginnenden Tarifverhandlungen betreffen bundesweit rund 18.000 Beschäftigte, in Norddeutschland etwa 900. „Nach der Ankündigung der Deutschen Bank, die Postbank voll zu übernehmen, machen sich die Beschäftigten große Sorgen um ihre Zukunft“, sagte Luerssen. „Sie fordern ein klares Bekenntnis seitens des Vorstandes.“ Deswegen habe der Kündigungsschutz höchste Priorität. „Die Kolleginnen und Kollegen wollen nicht am Ende die Rechnung für Fehlentscheidungen bezahlen.“

Die Gewerkschaft fordert zudem eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent. Außerdem solle ein sogenannter Zukunftstarifvertrag ausgehandelt werden – mit Regelungen zu Altersteilzeit und Vorruhestand, Anspruch auf Weiterbildungen und der Übernahme von Auszubildenden.

von

Günter Schwarz – 05.04.2017