(Brunsbüttel) – In der Nacht zum Sonntag ist ein westwärts gehendes Motorschiff um 02.15 Uhr in Höhe des Kanalkilometers 23,5 in die Nordböschung des Nord-Ostsee-Kanals geraten. Ursächlich hierfür war die unerlaubte Nutzung des Automatikbetriebes der Steueranlage.

Während der Seeunfallaufnahme gaben der Kapitän und 1. Offizier übereinstimmend an, dass die „Belterwiede“ (Heimathafen Zwartsluis, Niederlande) vom beratenden Lotsen eigenhändig mittels der auf Automatikbetrieb gestellten Steueranlage bedient wurde. Lediglich vor Begegnungsvorgängen schaltete der Lotse auf Handbetrieb um. Nach solch einem Umstellvorgang wurde das Ruder zu hart nach Steuerbord gelegt, so dass das Schiff mit geringer Geschwindigkeit in die Nordböschung lief.

Das Schiff kam um 02.20 Uhr aus eigener Kraft wieder frei und setzte seine Fahrt Richtung Brunsbüttel fort.

Die Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft sprach zunächst ein Weiterfahrverbot ab Brunsbüttel bis zur Bestätigung der Klasse aus, hob dieses aber am Sonntagnachmittag wieder auf.

Aufgrund der unerlaubten Nutzung des Automatikbetriebes fertigten Beamte des Wasserschutzpolizeireviers Brunsbüttel eine Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegen den 1. Offizier und den Lotsen. Der Offizier musste zudem eine Sicherheitsleistung in Höhe von rund 500 Euro leisten.

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Itzehoe vom 15. Mai 2017 um 12:18 Uhr

von                                       

Günter Schwarz – 15.05.2017