(Berlin) – Kaum ist das Licht aus in dem Szene-Kiez, gibt’s Randale. Einen Stromausfall am Samstagmorgen nutzten Chaoten, um Steine zu werfen. Als die Polizei anrückte, wurden auch die Beamten attackiert. Dutzende Randalierer zogen durch die Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain gezogen. „Es flogen Flaschen und Böller“, sagte ein Sprecher der Polizei. In Nebenstraßen wurden mit Bauzäunen Zufahrtswege für die Feuerwehr und Polizei blockiert.

In der Nacht zu Samstag fiel gegen 2.30 Uhr wegen eines defekten Trafos in einem Umspannwerk für etwa eine Stunde der Strom im „Nordkiez“ im Bereich der Rigaer Straße aus. Knapp 18.000 Haushalte waren davon betroffen. Ebenso die Straßenbeleuchtung.

Das nutzen Randalierer. Im Schutz der Dunkelheit folgten massive Ausschreitungen. Sie warfen sie Abfall von einer Baustelle auf die Straße und zündeten ihn an. mit einem Fahrrad schmissen sie die Scheibe eines Supermarktes ein und plünderten das Geschäft. Auch eine Bank-Filiale in der Frankfurter Allee wurde mit Steinen beworfen. Heranrückende Polizisten wurden mit Steinen, Farbbeuteln und Böllern beworfen. Ein Polizist wurde durch Splitter einer eingeworfenen Fensterscheibe am Auge verletzt. Er musste ambulant behandelt werden.

Schließlich konnte die Polizei mit einem Großaufgebot die Lage beruhigen. Zwei Tatverdächtige im Alter von 25 und 30 Jahren wurden festgenommen. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) verurteilte die Randale. „Das sind feige und hinterhältige Taten. Hier soll offenbar nicht nur die Bevölkerung eingeschüchtert, sondern auch der Rechtsstaat herausgefordert werden“, hieß es in einer Mitteilung. „Der Rechtsstaat wird weiter Präsenz zeigen und hart durchgreifen, wo es erforderlich ist.“

Ein dpa-Reporter berichtete am frühen Morgen: „Es sieht ziemlich wüst aus hier.“ Warum es zu der Randale kam, ist bislang unklar. Allerdings ist die Rigaer Straße immer mal wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Linksautonomen und der Polizei.

von

Günter Schwarz – 17.06.2017