Die umstrittene Integrations- und Ausländerministerin Inger Støjberg stand zuletzt häufig in der Kritik. Eine Umfrage zeigt nun, dass viele Bürger trotzdem weiter hinter ihr stehen. Vor allem bei älteren Männern punktet sie mit Bestnoten für ihre Arbeit.

Obwohl Integrations- und Ausländerministerin Inger Støjberg (Venstre) in jüngster Zeit viel Gegenwind erlebt hat, kann sie sich weiter damit brüsten, von den Bürgern Bestnoten für ihre Arbeit in der bürgerlichen Venstre-Regierung attestiert zu bekommen. Das zeigt eine Umfrage von Analyse Danmark, die für die Netzzeitung Avisen.dk unter 1.087 repräsentativen Personen durchgeführt wurde.

In der Umfrage sollten die Befragten die Minister für ihre beruflichen Kompetenzen und ihre Vertrauenswürdigkeit benoten. Obwohl sich Inger Støjberg in der Gesamtwertung mit dem zweiten Platz hinter Justizminister Søren Pind (Venstre) begnügen muss, ist sie auf den gesamten Notendurchschnitt gesehen die Ministerin, die die meisten Bestnoten von den Dänen erhält.

Jeder dritte Wähler gab der Integrationsministerin die Top-Noten 10 oder 12. „Ich freue mich ich über das Schulterklopfen der Wähler. Das zeigt mir, dass sie sich weiter einen festen Kurs in Ausländerpolitik wünschen“, schreibt die Ministerin in einer E-Mail.

Gleichzeitig bewertet aber auch jeder vierte Befragte Støjberg mit den Noten 00 oder -3. Wahlforscher Kasper Møller Hansen begründet die Polarisierung Støjbergs mit ihrem markanten Auftreten und ihrem hohen Bekanntheitsgrad. „Ihre Wertepolitik als Integrations- und Ausländerministerin ist sowohl für Venstre als auch die Regierung wichtig. Durch sie werden die guten Beziehungen zur Dansk Folkeparti (Dänischen Volkspartei) aufrecht gehalten und ihre Politik sorgt dafür, dass die Wähler nicht zu DF abwandern. Sie ist sehr wertvoll für Lars Løkke Rasmussen, auch wenn sie in der Kritik steht“, so Møller.

Die Umfrage macht deutlich, dass insbesondere ältere Männer fest hinter dieser Ministerin stehen. Fast 40 Prozent von ihnen gaben der Ministerin Bestnoten. Bei Männern über 70 Jahren lag der Wert sogar bei 48 Prozent.

von

Günter Schwarz – 20.06.2017