(Schleswig) – Die ursprünglich für Samstag, den 07. April 2018 im Slesvighus Schleswig geplante Vorstellung von Anton Tschechows Schauspiel „Drei Schwestern“ wurde auf den 03. März 2018 um 19:30 Uhr vorverlegt.

Anton Tschechow, einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur, schrieb und publizierte zwischen 1880 und 1903 insgesamt über 600 literarische Werke. International ist Tschechow vor allem als Dramatiker durch seine Theaterstücke wie „Drei Schwestern“, „Die Möwe“ oder „Der Kirschgarten“ bekannt. Tschechow gelang es in seinen Werken mit seiner typischen, wertneutralen und zurückhaltenden Art, Aspekte aus dem Leben und der Denkweise der Menschen in der russischen Provinz des zaristischen Russlands derart darzustellen, dass Leser seiner Werke und Zuschauer seiner Bühnenstücke die „russische Seele“ geradezu spüren.

In „Drei Schwestern“ verstricken sich die Menschen so sehr in sich selbst, dass sie sich immer weiter voneinander entfernen und das Leben im Hier und Jetzt verpassen. Tschechow bezeichnete dieses unsentimentale und kompromisslose Stück als Komödie.

Seit elf Jahren hängen sie fest in der Provinz, die drei Schwestern Olga, Mascha und Irina, zusammen mit ihrem Bruder Andrej. Seit ihr Vater als Brigadekommandant in die kleine Stadt versetzt wurde. Der Vater ist gestorben, geblieben ist das Leben in der Provinz. Geblieben ist die Sehnsucht nach Moskau, der Stadt der sorglosen Kindheit. Geblieben ist der Traum, in dieses Paradies zurückzukehren.

Zwischen der Erinnerung an ein besseres Gestern und der Hoffnung auf ein glücklicheres Morgen leben die Schwestern vor sich hin – gemeinsam mit ihrem Bruder Andrej, dem Wunderkind, das nicht Professor in Moskau, sondern Beamter in der Kreisverwaltung wird. Doch die Versuche mit Liebschaften, Arbeit und Philosophieren das Leben in der Provinz zu ertragen und die Zeit bis nach Moskau zu überbrücken, lassen sie die Gegenwart verkennen. So wächst die Unzufriedenheit, steigert sich die Wut auf das Leben. Aber gelebt werden muss, denn das Leben ist noch nicht vorbei.

Besetzung

       Leitung:

          –  Inszenierung: Wolfram Apprich
          –  Ausstattung: Mirjam Benkner
          –  Musik: Christoph Coburger

       Mit:

          –  Andrej Sergejewitsch Prosorow: Lorenz Baumgarten
          –  Natalja Iwanowna (Natascha), seine Braut, später seine Frau: Alexandra Pernkopf
          –  Olga, seine Schwester: Karin Winkler
          –  Mascha, seine Schwester: Lisa Karlström
          –  Irina, seine Schwester: Manja Haueis
          –  Fjodor Iljitsch Kulygin, Maschas Mann: Simon Keel
          –  Alexander Ignajewitsch Werschinin: Reiner Schleberger
          –  Nikolai Lwowitsch Tusenbach: Timon Schleheck
          –  Wassilij Wassiljewitsch Soljony: Flavio Kiener
          –  Wassilij Romanowitsch Tschebutykin: Uwe Kramer
          –  Ferapont, Bote der Kreisverwaltung: Nenad Subat
          –  Anfissa, Amme: Anna Franck

Eintritt: ab 11,00 Euro

Vorstellungsdauer: ca. 2½ Stunden, eine Pause

von

Günter Schwarz – 02.03.2018

Foto: