Die Schlacht von Svenstrup findet am 16. Oktober 1534 im Rahmen eines Bürgerkrieges bei Svenstrup südlich von Aalborg zwischen rebellierenden Bauern und dem Adel statt, der als die Grevens Fejde (Grafen Fehde) in die Geschichte eingeht.

Der Teil des jyske jütländischen) Adels, die den Widerstand gegen die Rebellen zu organisieren versuchte, hatte bei einem Treffen in Aarhus, das von Mogens Gøye und seinem Lehnsmann von Kalø Slot (Schloss), Erik Banner, angeführt wurde, versammelte ein Heer um sich, das in Randers aufgestellt wurde. Die Adeligen beschlossen, mit dieser Armee bestehend aus dänischen und holsteinischen Reitern und Fußsoldaten zu versuchen, den Bauernaufstand niederzuschlagen, ohne auf die 2.000 Landsknechte zu warten, die Herzog Christian von Holstein zur Hilfe senden zu wollen, versprochen hatte.

Die Bauern kämpften unter der Führung von Skipper Clement Andersen und waren verbündet mit dem Grafen Christoph von Oldenburg und dem Lübecker Bürgermeister Wullenwever, die die Rückkehr von Christian II. auf den dänischen Thron erreichen wollten.

Das Heer der Adeligen blieb in Svenstrup, und am 16. Oktober 1534 nahm Skipper Clements mit etwa 6.000 Mann Aufstellung nördlich von Svenstrup. Dort griff er das Adeligenheer, deren Reiterei mit schweren Rüstungen ausgestattet war, an, und dieses blieb im Matsch des moorigen Gelände auf dem Schlachtfeld stecken. Das führte zur kompletten Niederlage des Adels, bei der die Heerführer Holger Holgersen Rosenkrantz, Niels Lavesen Brock und weitere 12 Adlige und eine unbekannte Anzahl von Lakaien getötet wurden.

Der Sieg der Bauernarmee über den Adel in der Schlacht von Svenstrup war letztlich darauf zurückzuführen, daß die Bauern ebenso gut ausgerüstet wie die Adeligen waren, und sie waren sicher auch besser organisiert.

Nach der Schlacht bei Svenstrup verbreiteten sich Clements Rebellen über den ganzen Nordwesten Jyllands (Jütlands). Die Stadt Randers konnte sie jedoch abwehren, und Østjylland (Ostjütland) war von den Aufständen nicht betroffen, aber ansonsten erreichte die Bauernarmee Varde.

Die Schlösser und Herrenhäuser der Adelsherren wurden geplündert und niedergebrannt, während Clement damit begann, Land und Güter unter seinen Leuten zu verteilen. Kong Christian III. war mit seinen Truppen durch Kampfhandlungen in Holstein gebunden, und somit konnte sich der jysk Adel von dem König keine Hilfe zu holen.

Das Land war jetzt in Gefahr zu zerbrechen. Die königliche Macht von Kong Christian III. hing nur noch an einem seidenen Faden. Die Ernsthaftigkeit der Lage wird dadurch deutlich, dass der König im November 1534 mit der Hansestadt Lübeck einen seperaten Frieden schloss, um der Bedrohung der Bauern aus dem Norden zu begegnen.

von

Günter Schwarz – 16.10.2018