Der am 07. Januar 1921 geborene dänische Widerstandskämpfer während der deutschen Besatzungszeit des Zweiten Weltkrieges vom 09. April 1940 bis zum 05. Mai 1945, Bent Faurschou Hviid, der wegen seiner roten Haare den Decknamen „Flammen“ (Die Flamme) erhält und sich zum meistgehassten und meistgesuchten Widerstandskämpfer der Deutschen entwickelt, wird am 18. Oktober 1944 an einem Fluchtversuch von deutschen Soldaten in Skovshoved am Øresund, nördlich von København, gehindert. Daraufhin begeht Bent Faurschou Hviid Selbstmord mit einer Zyanitkapsel.

Bent Faurschou Hviid war Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg, der unter dem Decknamen „Flammen“ als Mitglied der Gruppe Holger Danske gemeinsam mit seinem Freund Jørgen Haagen Schmith, genannt „Citronen“, arbeitete. Schon schnell wurde er wegen seiner roten Haare „Flammen“ genannt.

Nach Ansicht mehrerer Kollegen von Holger Danske wurde kein anderes Widerstandskämpfer von den Deutschen so sehr gehasst oder gesucht wie Faurschou Hviid. Gunnar Dyrberg, der Führer von Faurschou Hviid aus der Gruppe Holger Danske von 1943 bis 1945, sagte 2003 in dem dänischen Dokumentarfilm „Med ret til at dræbe“ (Mit dem Recht zu töten), dass niemand genau weiß, wie viele Hinrichtungen „Flammen“ durchgeführt hat, aber es gab Gerüchte, das er mindestens 22 Menschen getötet haben soll. Der Film untersuchte die geschätzten 400 Exekutionen, die von dänischen Widerstandsagenten während der Besatzungszeit durchgeführt wurden.

Bent Faurschou Hviid wurde 1921 in Asserbo, Dänemark, auf der Insel Sjælland (Seeland) als Sohn von Marie Louise Larsen und Wilhelm Faurschou Hviid geboren. Sein Vater war der Besitzer von Asserbos Birkegården Hotel. Er hatte auch eine Schwester, Marie-Louise Swanstrøm und einen Bruder Jan Faurschou Hviid.

Faurschou Hviid wurde während des Krieges erwachsen und war knapp 20 Jahre alt, als die Deutschen Dänemark am 08. April 1940 besetzten. Er trat der Holger Danske Widerstandsgruppe in København bei undr wurde beauftragt, dänische Nazi-Beamte und Kollaborateure zu töten.

„Flammen“ hat sich regelmäßig mit „Citronen“ zusammengetan, dessen richtiger Name Jørgen Haagen Schmith war. „Citronen“ Schmitz bekam diesen Spitznamen, weil er eine Citroën-Garage sabotierte und sechs deutsche Autos und einen Panzer zerstörte. Er fuhr in der Regel für „Flammen“, wenn sie ihre vorgegebenen Aufträge ausgeführt haben. Zusammen bildeten „Flammen“ und „Citronen“ das berühmteste Widerstandsduo in Dänemark während des Zweiten Weltkriegs. Die Deutschen gaben auf „Flammen“ das höchste Kopfgeld aus, den sie je für einen dänischen Widerstandskämpfer ausgesetzt hatten.

Laut Gunnar Dyrberg, einem Anführer in der Widerstandsgruppe Holger Danske von 1943-1945, der in dem dänischen Dokumentarfilm „Med ret til at dræbe“ von 2003 interviewt wurde, soll Flammen 22 Menschen hingerichtet haben. Der Film basiert auf dem Buch „Efter drobt“ (Nach dem Tod“ (2001) des Journalisten Peter Øvig Knudsen, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat.

Am 18. Oktober 1944 aß Faurschou Hviid mit seiner Wirtin und einigen Gästen zu Abend, als es an der Tür klopfte und ein deutscher Offizier Einlaß verlangte. Faurschou Hviid, der an diesem Abend unbewaffnet war, ging schnell nach oben unters Dach des Hauses und versuchte, über das Dach zu entkommen. Er erkannte alledings sehr bald, dass das Haus komplett umzingelt war. Ohne Fluchtmöglichkeit schluckte er darufhin eine Zyanidkapsel und zerkaute sie. Wenige Sekunden später war er tot.

Zeugen erzählten später, wie sie die deutschen Soldaten hören konnten, die bei dem Anblick der Leiche oben im Dachgeschoss jubelten. Die Soldaten zerrten Faurschou Hviid zuerst mit den Füßen nach unten, wobei sein Kopf wiederholt auf die Treppestufen knallte.

Im Jahr 1951 wurden er und sein Widerstandspartner Jørgen Haagen Schmith posthum von Präsident Harry Truman mit der United States Medal of Freedom ausgezeichnet.

von

Günter Schwarz – 18.10.2018