(Nørre Lyngby) – Dänemarks erster biologischer Küstenschutz in Nørre Lyngby bei Løkken im Norden Jyllands (Jütlasnds) bestand die erste echte Herausforderung, als der Sturm Alfrida gestern am Mittwoch auf die Westküste traf. Der auf Weiden basierende Küstenschutz hielt der Kraft der Wellen stand, und so konnte das Meer nichts von den Dünen davonspülen.

Jørgen Jørgensen hat in den letzten Jahren gesehen, wie die Wellen vor der Küste Stück für Stück verschlangen, und dadurch ist das Meer seinem Haus in der Nähe bei Nørre Lyngby schon sehr nahe gekommen „Ich habe nur noch 24 Meter Abstand zum Wasser, aber ich bin zuversichtlich“, sagt Jørgen Jørgensen, während er derzeit die Küste unterhalb seines Hauses betrachtet, nachdem sich der Sturm „Alfrida“ ausgetobt hatte.

Der erste Sturm des neuen Jahres hat nichts vor der Küste vor Jørgen Jørgensens Haus genommen. Ein Küstenschutzprojekt aus dem Einsetzen von Weidenbäumen und -sträuchern hat die Wellen zurückgehalten, so dass das Meer sich nichts von der großen Steilküste bei Nørre Lyngby nehmen konnte. „Ich bin angenehm überrascht. Mein Bauchgefühl ist jetzt ein anderes als zuvor, denn es wurde kein Sand weggespült“, sagt Jørgen Jørgensen.

Die Weiden können die Wellen nicht aufhalten, sie nehmen jedoch die Kraft des Wassers auf, so dass die Wellen die großen Steilwandhänge nicht mit der gleichen Aggressivität wie üblich angreifen, während die Weiden beim Spülen des Wassers im Sand stecken bleiben.

Jørgen Jørgensen ist einer der zehn Landbesitzer, die sich selbst für die Finanzierung des Küstenschutzprojekts, des ersten biologischen Küstenschutzes in Dänemark, eingesetzt hatten. Am 1. November wurden die ersten beiden Gürtel mit Weidenbündeln auf einer Länge von 130 Metern gepflanzt (SH-UgeAvisen berichtete). Im Frühjahr soll dieser Küstenschutz um zwei zusätzliche Reihen erweitert werden.

„Wir haben ein wachsames Auge auf das, was hier passiert und sind mehrmals in der Woche hier. Bisher war es positiv. Es hat sich eine Menge Sand abgesetzt, und obwohl nach dem Sturm gestern etwas Sand verschwunden ist, gibt es immer noch einen Überschuss an Sand“, sagt Betriebsleiter von Pilebyg A/S, Tom Godtfredsen.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den Firmen Pilebyg A/S und Ground Plug. Es wurde vom Kystdirektorate (Küstendirektorat) genehmigt und von lokalen Landbesitzern finanziert. Wenn die guten Ergebnisse anhalten, kann es durchaus auf andere Küstenabschnitte ausgedehnt werden.

„Wir drücken die Daumen, damit wir weitermachen dürfen. Es muss gut sein, und es ist schon gut“, sagt Tom Godtfredsen von Pilebyg.

Diese Küstenschutzmethode stammt aus den Niederlanden, wo sie mit guten Ergebnissen angewendet wird. Und in Nørre Lyngby ist die Küste nach dem Auftreffen des Sturmes „Alfrida“ intakt geblieben.

„Es ist einfach das beste Geburtstagsgeschenk, das ich bekommen konnte, weil ich gestern Geburtstag hatte“, sagt Jørgen Jørgensen.

von
Günter Schwarz – 03.01.2019