Die evangelisch-lutherische dänische Volkskirche führt auf Weisung von Kong Christian VI. am 13. Januar 1736 die Konfimation ein.

Konfirmation (lateinisch: Bestätigung, Bekräftigung) ist ein kirchlicher Ritus, der die Taufe bestätigt. Zuvor war die Konfirmation eine Zugangsbedingung für die Teilnahme am Abendmahl.

Die religiöse Phänomenologie oder Konfirmation ist ein Übergangsritus vom Kind zum Erwachsenen und damit zum mündigen Kirchenmitglied.

In Dänemark wurde die Konfirmation am 13. Januar 1736 von Kong Christian VI. eingeführt. Die vorreformatorische Taufe sollte bestätigt werden und die Einführung des Altarsakraments wurden für alle wieder gesetzlich eingeführt. Die jungen Menschen sollten gleichzeitig einen befriedigenden Wissenstest ablegen, um an der Konfirmation teilnehmen zu können und dadurch die Bürgerrechte zu erwerben, die erforderlich waren, um ins Leben oder „in die Reihen der Erwachsenen“ gelangen zu können.

Wer nicht konfirmiert wurde, hatte das Recht verloren zu heiraten, Pate und Zeuge zu sein. Man konnte auch bestraft werden, wenn man nicht vor seinem 19. Lebensjahr konfirmiert wurde. Wenn die Abhörung des Katechismusunterrichts aufgrund mangelnder Fähigkeiten nicht bestanden wurde, musste der Pfarrer Nachhilfeunterricht erteilen. Sollte der zu Konfirmierende diesen Unterricht verweigern, bestand seine Strafe in einer Freiheitsstrafe.

Das Ergebnis der Prüfungen der Konfirmanden wurde in ein Skudsmålsbog (Betragenbuch) eingetragen. Dieses wurde erst 1921 per Gesetz abgeschafft, inoffiziell wurde es jedoch weitergeführt und nur schrittweise abgeschafft.

Im Jahr 1736 wurden sowohl die Kirche als auch der König und die Königin stark vom Pietismus beeinflusst, der die persönliche Reue und das Bekenntnis betonte. Der Theologe, Dichter und Schriftsteller Nikolai Frederik Severin Grundtvig hingegen hob 100 Jahre später die Konfirmation als Gottes Bestätigung der Taufe wieder auf.

Nach Luther bestätigt Gott durch die Konfirmation, bei der der Konfirmand seinen Glauben bekräftigt, die Taufe, die er als Kind erhalten hat. Die Taufe ist eine Voraussetzung für die Konfimation. Als Ritual baut die kirchliche Konfirmation in der evanglisch-lutherischen auf der katholischen Firmung oder Kommunion auf, die in Dänemark normalerweise vom katholischen Bischof von København an jeden praktizierenden Katholiken mit 12 bis 15 Jahren gegeben wird. Die lutherische Konfimation ist jedoch kein Sakrament, wie es dieses in der römisch-katholischen Kirche ist.

In lutherischen Kirchen findet die Konfirmation gewöhnlich im Alter von 13 bis 15 Jahren statt. Ein weit verbreiteter Brauch ist es, dass die Konfirmation nach dem Schulabschluss und damit am Übergang zum Erwachsenenleben stattfindet. Es gibt jedoch keine Altersgrenze für den Zeitpunkt, an dem jemand konfirmiert werden kann – auch Erwachsene können konfirmiert werden.

Vor der Konfirmation findet ein vorbereitender Unterricht statt, der von einem Priester erteilt wird. Bevor die Konfirmation in der Regel im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der Kirche gefeiert wird. Zuvor wird der Konfirmand im Katechismus „abgehört“, um seine Kenntnis über die christlichen Werte zu überprüfen und um im Glauben bestätigt zu werden.

Nach der Konfirmation feiern die dänischen jugendlichen Konfirmanden oft einen „blauen Montag“.

Es gibt auch eine bürgerliche Bestätigung, die keine kirchlichen Handlungen beinhaltet, sondern den Übergang vom Kind zum Erwachsenen markiert. Dieser heißt Nonfirmation (Nichtbestätigung).

In den Jahren 2007-2017 betrug der in der Volkskirche Dänemarks bestätigte Anteil eines Jugendjahrganges im Konfirmationsalter zwischen rund 69% und 73%. Es gibt allerdsings keinen statistischen Gesamtüberblick über die Konfirmationen in der evangelischen Konfession außerhalb der Kirche.

von

Günter Schwarz – 13.01.2019