Der Dichter und Komponist Erik Bøgh erblickt am 17. Januar 1822 als Sohn des Schullehrers Hans Henrik Bøgh und dessen Ehefrau Marie Dorothea, geb. Møller in København das Licht der Welt.

Im Jahr 1841 wurde Bøgh als Lehrer am Jonstrup Seminar, dem ältesten Lehrerseminar im Königreich, das sich in Nørrebro in København befand, ausgebildet und arbeitete anschließend einige Jahre als Lehrer in Fuglebjerg, wo er auch Kirchensänger war. In Fuglebjerg begann er, durch eine Reihe von Widersprüchen von seinem vorgesetzten Pfarrer frustriert, Gedichte zu schreiben. Es war allerdings nur ein Gedanke, denn nach einer Weile bemühe er sich stattdessen um eine Karriere als Schauspieler in einer dänischen Theatertruppe, die durch Schweden tourte. Doch dieses führte auch zu nichts, und so unterhielt er sich einige Zeit lang mit dem Verkauf von Porträts in Schweden und Norwegen, die er mit einem Bleistift gezeichnet hatte.

Im September 1849 kehrte er nach København zurück, wo er eine Anstellung bei einer Zeitung erhielt. Nebenbei begann er wieder zu schreiben, und im selben Winter debütierte er als dramatischer Schriftsteller im Casino Teatret mit den zwei Stücken „Nytaarsnat“ (1850 / Neujahrsnacht) und „Ægtemandens Repræsentant“ (Vertreter des Ehemannes).

In den folgenden Jahren hatte Bøgh großen Erfolg mit einer Reihe von größeren und kleineren, teils originellen und teilweise frei bearbeiteten Stücken, und 1855 wurde er Direktor des Casino Teatrets. In den folgenden Jahren baute er das Casino unter anderem mit beliebten Lustspielen und Komödien erfolgreich auf. So waren u. a. regelmäßige Stücke „Fastelavnsgildet“ (Karnevalsfest) und „Kalifen paa Eventyr“ (Der Kalif auf Abenteuer).

Er trat 1860 nach einer Reihe von langwierigen Widersprüchen aus dem Vorstand des Theaters zurück, unmittelbar nachdem er großen Erfolg mit dem Stück „Grevinden og hendes Søskendebarn“ (Die Gräfin und ihr Cousin) hatte, das eine einfach versteckte, bösartige Satire über die Gräfin Danner war. Es war eine Show in der gedanklichen Auslegung „Ich hasse die, die aus der Gosse auferstanden sind und mit der Verachtung eines Landes bedeckt sind“.

Nach der Casino-Ära wurde Erik Bøgh Herausgeber von „Folkets Avis“, und 1877-1885 war er Mitherausgeber von der Zeitung „Dagens Nyheder“. Auch schrieb er eine Reihe humorvoller Romane und Geschichten, insbesondere das Buch „Jonas Tværmoses‘ Ærgrelser“ (1875 / Jonas Tværmoses‘ Mühe).

Von 1881 bis 1899 war Erik Bøgh als Zensur am Det Kongelige Teater (Das Königliche Theater) tätig und wurde 1881 zum Ritter von Dannebrog und 1892 zum Dannebrogsmand ernannt.

Er verstarb am 17. August 1899 in Frederiksberg und wurde auf dem Garnisons Kirkegård beigesetzt.

Heute sind mehrere Straßen in Dänemark nach Erik Bøgh benannt:

    Erik Bøghs Sti in Odense.
    Erik Bøghs Vej in Åbyhøj und Fuglebjerg
    Erik Bøghs Alle in Søborg.

von

Günter Schwarz – 17.01.2019