(Skagen) – Fünf Killerwale, acht Weißschnauzendelphine und ein gewöhnlicher Delphin wurden am Sonntag, dem 20.01.2019, in Skagen gesichtet. Laut dem Ornithologen Rolf Christensen wurde damit ein neuer dänischer Rekord von seltenen Walen aufgestellt, die an einem einzigen Tag vom Ufer aus gesehen werden konnten.

Gestern, am Sonntagmorgen, haben 10 Ornithologen eine erstaunliche Erfahrung machen dürfen. Sie waren eigentlich an der Küste bei Skagen, um Vögel zu beobachten, aber plötzlich erfasste Rolf Christensen von der Grenen Fuglestation (Vogelstation) etwas Ungewöhnliches mit seinem Fernglas.

Um 10:15 Uhr entdeckten sie fünf Orcas an der Wasseroberfläche schwimmen, und die Ornithologen konnten ihnen etwa 2,5 Stunden lang folgen, während sie langsam nach Westen schwammen. „Es war eine fantastische Erfahrung. Das kommt sehr selten vor“, sagt Rolf Christensen. Die Killerwale waren etwa drei Kilometer entfernt. Wenn sie die Ferngläser nicht dabei gehabt hätten, hätten die Ornithologen Schwierigkeiten gehabt, die Killerwale zu sehen.

Da sie so weit vom Land entfernt waren, haben die Ornithologen leider keine guten und nützlichen Bilder von den Orcas machen können.

Killerwal

  • Ein Delphin: Der Killerwal oder Orca (latin: Orcinus orca) ist ein Zahnwal, der zur Familie der Delfine gehört und der die größte Delphinart der Welt ist
  • Körperlänge: Männchen 5,1 – 9 m (Rekord 9,8 m), Weibchen 4,6 – 7,7 m
  • Gewicht: Männchen ca. 6 Tonnen (Rekord ca. 8 Tonnen)
  • Lebenszeit: Männchen durchschnittlich 30 Jahre, aber auch bis zu 50 – 60 Jahre. Weibchen 50 Jahre, aber auch bis zu 70 – 90 Jahre
  • Nachwuchs: Ein Killerwal bringt etwa alle fünf Jahre einen Jungen zur Welt
  • Lebensraum: An allen Küsten, sowohl in Küstennähe als auch weit weg von der Küste
  • Killerwal in Dänemark: Gesehen regelmäßig im nördlichen Skagerrak und in der Nordsee, Beobachtungen in anderen dänischen Gewässern in den Jahren 2000, 2001 und 2002. Strandungen 1995 in Rømø, 1990 im Randers Fjord und 2007 von einem jungen Tier in Sæby.

Quelle: Naturhistorisches Museum, Aarhus

Die tolle Erfahrung der Ornithologen endete aber nicht mit dem Anblick der Killerwale. Etwa eine Stunde später erspäte ein anderer Ornithologe, Erik Christophersen aus Skagen, eine große Delfinherde aus der Art der Weißschnauzendelphine.

„Es ist ein neuer dänischer Rekord bei seltenen Walen, die vom Ufer aus gesehen werden konnten. Wir haben noch nie zuvor zwei verschiedene Herden gesehen“, sagt Rolf Christensen.

Die Weißschnauzendelphine waren jedoch nicht die einzigen kleinen Delphine, die am Sonntag Skagen besuchten. Im Hafen von Skagen hielt sich wieder ein gewöhnlicher Delfin auf, der schon seit über einem Monat in dem Gebiet immer wieder gesehen wird. So hatte man also am Sonntag die Möglichkeit, an einem Tag drei verschiedene Walarten in und um Skagen zu sehen.

Weißschnauzendelphin

  • Ein Delphin: Der Weißschnauzendelphin (Lagenorhynchus albirostris) ist ein Zahnwal, der zur Familie der Delfine gehört.
  • Körperlänge: Weißschnauzendelphin ist 2,4-3,0 m lang
  • Gewicht: Er wiegt bis zu 350 kg
  • Lebensdauer: 40 – 50 Jahre
  • Lebensraum: Der Weißschnauzendelphin lebt im Nordatlantik, wo er häufig in Herden von 50 bis mehreren hundert Tieren gesehen wird.
  • Weißschnauzendelphin in Dänemark: Der Weißschnauzendelphin ist neben den Schweinswalen (lateinisch: Phocoena phocoena) der häufigste Wal in Dänemark. Es lebt unter anderem in derOstsee, Nordsee und im Kattegat.

Quelle: Die Umweltschutzbehörde

Es ist nicht das erste Mal und wahrscheinlich nicht das letzte Mal, dass Wale vor Grenen bei Skagen gesichtet werden. Der Ornithologe Rolf Christensen hat in diesem Winter fünf verschiedene Arten gesehen: Schweinswale, Grindwale, gewöhnliche Delphine, Killerwale und Weißschnauzendelphine. „Der Skagerrak ist ein wirklich guter Lebensraum für Wale, weil das Wasser hier sehr tief ist“, meint Rolf Christensen.

Schweinswale sind in Dänemark sehr häufig anzutreffen, aber die anderen vier Walarten sind in Dänemark relativ selten. Deshalb ist es ziemlich einzigartig, dass Skagen mehrmals im Jahr verschiedene Wale melden kann, die häufig mit den Ferngläsern der Ornithologen aus Grenen entdeckt wurden.

Bvon

Günter Schwarz 21.01.2019