(Aostatal) – Nach einem Zusammenstoß eines Kleinflugzeugs mit einem Hubschrauber im Aostatal über dem Rutor-Gletscher im norditalienischen Skigebiet La Thuile naha der italienisch-französischen Grenze mit sieben Todesopfern ist einer der Überlebenden festgenommen worden. Dabei handelt es sich um den verletzten Piloten des Leichtflugzeuges, berichteten italienische Medien.

Retter haben am Samstag zwei weitere Leichen geborgen, berichteten italienische Medien. Demnach starben alle sechs Insassen des Hubschraubers, fünf deutsche Passagiere und der italienische Pilot, wobei einer der Deutschen zunächst schwer verletzt geborgen werden konnte und später seinen Verletzungen erlag. Auch ein Insasse des Kleinflugzeugs kam ums Leben, der Pilot, ein Franzose, und ein Schweizer wurden schwer verletzt und befinden sich mit schweren Verletzungen im Krankenhaus von Aosta.

Der 64-jährige französische Pilot des Kleinflugzeugs wird beschuldigt, am Freitag den Zusammenstoß mit dem Hubschrauber verursacht zu haben, in dem sich sechs Personen befanden. Der Pilot wurde im Krankenhaus vom Staatsanwalt von Aosta befragt. Sollte er aus dem Krankenhaus entlassen werden, werde er in Untersuchungshaft genommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Anwalt des Piloten erklärte, sein Mandant sei schockiert. Er sei nicht in der Lage, über den Hergang des Unfalls zu berichten.

Am Samstag wurden zwei Vermisste tot geborgen. Bei den tot geborgenen Vermissten dürfte es sich um zwei Franzosen handeln, die sich an Bord des Leichtflugzeuges des Typs Jodel D140 befanden, berichteten italienische Medien. Rettungsteams im norditalienischen Aostatal hatten am Samstag die Suchaktion auf einer Höhe von 2.600 Metern fortgesetzt, die am Freitagabend wegen der Dunkelheit unterbrochen worden war.

Das Kleinflugzeug war aus dem Wintersportort Megeve im französischen Haute Savoie mit drei Franzosen an Bord abgeflogen, ohne einen Flugplan angegeben zu haben. Der Helikopter hätte – offenbar im Auftrag eines privaten Dienstleisters aus Courmayeur – seine sechs Passagiere zum Heliskiing in die Berge fliegen sollen.

Bei den Todesopfern handelt es neben den beiden Franzosen um einen 53-jährigen italienischen Hubschrauber-Piloten und um einen 49-jährigen deutschen Bergführer, der im Aostatal lebte. Sie begleiteten drei deutsche Touristen, die ebenfalls ums Leben kamen.

Italiens Luftfahrtbehörde und die Staatsanwaltschaft von Aosta leiteten eine Untersuchung zum Unglück ein. Das Kleinflugzeug war laut Medienangaben bereits 2014 bei der Landung auf dem Flugplatz von Megeve in einen Unfall verwickelt gewesen.

von

Günter Schwarz – 26.01.2019