(Aarhus) – Körperkameras sollen den städtischen Assistenten in der Stadt Aarhus, die als Parkwächter an Parksünder ihr „Knöllchen“ verteilen, mehr Sicherheit bieten, da sie häufig unter Beleidigungen, Belästigungen und gar körperlicher Gewalt zu leiden haben.

„Du dummes Schwein!“ oder „Nächstes Mal bringe ich dich um, wenn du zu mir kommst!“ sind noch „relativ harmlose Äußerungen, die sich die Parkwächter von wütenden Bürgern tagtäglich anhören müssen, und oft werden sie auch körperlich bedroht.

„Ich finde, dass der Ton gegenüber meinen Mitarbeitern immer schlechter geworden ist“, sagt Kim Gulvad Svendsen, Chef der Verkehrsbehörde der Kommune Aarhus. Es musste etwas unternommen werden, und daher hat die Stadt Aarhus im vergangenen Jahr ihre Parkwächter oder Stadtassistenten, wie sie in Aarhus genannt werden, mit Kameras ausgestattet, welche die jeweilige Situation auf Video festhalten. Und es scheint zu funktionieren – zumindest im Sicherheitsgefühl der Parkwächter.

„Ich fühle mich jetzt viel sicherer, weil ich oft finde, dass sich Parksünder vor einer Eskulation zurückhalten und in einer verhaltenen Situation verbleiben, weil wir die Kamera tragen“, sagt Stig Rasmussen, Parkwächter in der Stadt Aarhus.

Die Kameras sollen Eskalationen von Situationen vermeiden helfen, und sie können auch als Dokumentation für Fälle verwendet werden, die vor Gericht landen. Das ist nötig, da die Belästigungen der städtischen Assistenten ein wachsendes Problem darstellt. „Ich finde, dass der Ton gegenüber meinen Mitarbeitern immer rüder geworden ist, und wir haben auch feststellen müssen, dass in den letzten Jahren immer mehr gewalttätige Erfahrungen gemacht wurden“, erklärt Kim Gulvad Svendsen.

Tatsächlich ist die Zahl der Vorfälle, an denen die Polizei beteiligt war, von 2011 bis 2018 von 2 auf 19 gestiegen. Von diesen Fällen sind sechs der Fälle an das Gericht gegangen, wo die Aufzeichnungen als Beweismittel dienten.

Die Zahl der Zwischenfälle, an denen die Polizei beteiligt war, stieg von 2011 bis 2018 von 2 auf 19. Davon gingen sechs der Fälle vor Gericht.

Der Parkwächter Stig Rasmussen ist einer derjenigen, von dem ein Fall von Gewalt gegen ihn vor Gericht verhandelt wurde. Was auch immer dabei herauskam, ich hätte die Erfahrung lieber nicht gemacht. Er findet allerdings, dass die kleine Kamera, die an der linken Brustseite der Parkwächter montiert ist, eine vorbeugende Wirkung auf die Bürger hat. „Es hilft, Menschen in ihrem Verhalten zu bremsen. Es gibt viele, die einfach tief durchatmen und dann bis zehn zählen. Schon wenn sie die Kameras sehen, dämpfen sie sich selbst“, sagt er.

Allerdings haben die Kameras die Zahl der Vorfälle gegen die Parkwächter noch nicht verringert. Sie waren vornehmlich für Gerichtsverfahren und nicht zuletzt für das Arbeitsumfeld dieser städtischen Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung.

Die Kamera ist auf der linken Brustseite der Parkwächter angebracht.

„Es funktioniert wirklich gut und hat die Arbeitsbedingungen der Parkwächter deutlich verbessert. Wir können es auch an ihren Wohlfühlmaßen wie beispielsweise Krankmeldungen messen“, sagt Kim Gulvad Svendsen.

Die Stadtverwaltung von Aarhus wurde von der Datenschutzbehörde für einen zweijährigen Testzeitraum autorisiert. Die Testphase endet im Februar 2020. Anschließend wird geprüft, ob die Kameras dauerhaft verwendet werden sollen.

von

Günter Schwarz 30.01.2019