Eine Gruppe von Jägern in der Region von Trekanten, einer Unterregion in Syddanmark nahe der dänisch-deutschen Grenze, schließt sich nun zusammen, um den unerwünschten Marderhund in den Griff zu bekommen. Die finanziellen Mittel zur Bekämpfung des Marderhundes, der ursprünglich aus dem östliche Sibirien und aus dem nordöstlichen China eingewandert ist und auch unter den Namen Tanuki, Enok oder seltener Obstfuchs bekannt ist, sind jedoch gering, und es geht also darum, günstige Lösungen zu finden, welche die Anzahl des Tieres, das wegen seiner Ähnlichkeit zum Waschbär auch oft mit diesem verwechselt wird, auf ein ertägliches Maß in dem Gebiet zu verringern.

Wenn es etwas gibt, das den Marderhund aus seinem Versteck locken kann, riecht es nach Käse. Das haben die Initiatoren der neuen Mårhund Trekanten Forening (Marderhund Dreieck-Verein) bereits entdeckt. Deshalb setzen sie Käse als Waffe gegen das kleine Pelztier ein. „Der Marderhund liebt Käse. Deshalb haben wir vereinbart, dass wir Käse aus einer lokalen Molkerei in der Region Vejle beziehen können“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Mikkel Sørensen.

Marderhund

In Jylland (Jütland) haben sich bisher über 60 Gruppen von Jägern zusammengetan, um den Hund zu bekämpfen und der sich trotz jahrelanger Bekämpfungsmaßnahmen immer noch in der Natur vermehrt.
Die Vereine tun es auf freiwilliger Basis. Daher kann es schwierig sein, genug Geld zu aufzutreiben, um Fallen und Außenkameras anschaffen zu können. „Wir bekommen von nirgendwo etwas her“, sagt Mikkel Sørensen, der selbst eine Marderhundefalle für für sich selbst aufgestellt hat.

Die Dänische Naturbehörde, Naturstyrelsen, schätzt, dass es derzeit etwa 3.000 Stutenhunde in Jylland gibt, und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sie vollständig ausgerottet werden. „Der Bestand muss allerding niedrig gehalten werden, um zu verhindern, dass er sich auch auf Fyn (Fünen) ausbreitet“, sagt Naturschützer Peter Bülow, der für die Naturstyrelsen Trekanten in Vollzeit auf der Jagd nach dem Marderhund ist. „Ich möchte nicht sagen, dass der Kampf gegen den Hund verloren ist, aber es kann mehr getan werden“, meint er.

Marderhund

  • Die Marder kommt aus Ostasien. Es seinen Lebensbereich in der damaligen Sowjetunion zwischen 1970 und 1890 Jahren verschoben und hat sich von dort bis nach Deutschland und Dänemark ausgebreitet.
  • Die Population in Dänemark ist wahrscheinlich Nachkommen von Haustieren, die aus der Gefangenschaft entflohen sind, sowie von Tieren, die aus Deutschland eingewandert sind.
  • Der Marderhund wurde 1980 erstmals in Dänemark in der Natur bei Vejle registriert.
  • Von 1995 bis 2003 wurden 25 Marderhunde gemeldet. Seitdem ist die Zahl stark gestiegen.
  • Der Stutenhund kann sich an Land bis zu 200 Kilometer am Tag bewegen und Fjorde bis zu 10 Kilometer Breite überqueren.
  • Der Marderhund ist ein alles fressendes Raubtier und frisst alles, von Karotten bis zu Krebsen, Fischen, Insekten, kleinen Säugetieren und Vögeln.
  • Der Marderhund hat die Größe eines Fuchses und kann bis zu 10 Kilogramm wiegen.

Quelle: Ministerium für Umwelt und Ernährung

Der erste Marderhund wurde bereits 1980 geschossen. Später, im Jahr 2010, wurde beschlossen, ihn bis spätestens 2015 auszurotten. Das ist aber nicht gelungen und stattdessen sind mehr dieser invasiven Art hinzugekommen, was für einige der Tiere in der dänischen Natur schlecht ist, da er außer dem Wolf keine natürlichen Feinde hat, die seine Verbreitung in Grenzen halten können.

Das Umweltministerium hat bislang zweimal 200.000 Kronen (26.800 Euro) zur Verfügung gestellt, von denen die Vereine, die den Marderhund bekämpfen, Zuschüsse beantragen könnten. Aber bedauerlicherweise ist das Geld längst verbraucht.

Nun hofft Mårhund auf die Mårhund Trekanten Forening, dass der Käse hilft, mehrere der Marderhunde zu fangen. „Aber wenn es wirklich wirksam gelingen soll, muss man mehr Kontrolle über die Art bekommen, und es muss mehr getan werden“, betont Mikkel Sørensen.

Mikkel Sørensen, der Vorsitzende von Mårhund Trekanten Foreningen, bekämpft den Marderhund mit Käse.

von

Günter Schwarz – 12.02.2019