Der „Doppelmord im Peter Bangs Vej“ an dem Ehepaar Jacobsen vom 19. Februar 1948 in København bleibt bis heute ungeklärt..

Der „Doppelmord im Peter Bangs Vej“ ist noch heute die Bezeichnung für das Verbrechen der Ermordung des Bürovorstehers Vilhelm Jacobsen (* 26. Dezember 1893) und seiner Frau Inger Margrethe Jacobsen (* 1. Juni 1895). Das Verbrechen wurde am 19. Februar 1948 in ihrer Wohnung in der Peter Bangs Vej 74, 3. Etage, in Københavns Stadtteil Frederiksberg begangen.

Inger Margrethe Jacobsen und Vilhelm Jacobsen †

Das Ehepaar wurde auf dem Søndermark Kirkegård beigesetzt. Ihre Grabstätte auf dem Friedhof am Roskildevej wurde jedoch inzwischen eingeebnet.

Der Mordfall ist bis zum heutigen Tage nicht geklärt worden und ist seither von Mythen und Spekulationen umgeben. Zum Beispiel wird von einigen behauptet, es hat nie einen Mord gegeben, sondern die Tat wurde von Geheimdiensten inszeniert. Der Doppelmord an dem Ehepaar Jacobsen ist noch derart rätselhaft in der dänischen Kriminalgeschichte, dass er sogar das Thema einer Ausstellung im Politimuseet (Polizeimuseum) in København vom 26. Mai 2011 bis 29. Februar 2012 war.

Inger Margrethe Jacobsen war Hausfrau und mit dem Chef der Firma Carl Holten / English House, Vilhelm Jacobsen, verheiratet.

Sie hatte als Hausfrau weniger mit dem Haushalt zu tun als die meisten Hausfrauen zu jener Zeit. Sie hatte ein Zimmermädchen, das sich um die Reinigung der Wohnung kümmerte, und auch war für die Zubereitung von Mahlzeiten und die Organisation von Dinnerpartys und dergleichen, die den Alltag oft in Anspruch nahmen, bestens gesorgt. Inger Jacobsen hatte stets ausreichend Zeit, andere Damen und Familien zu besuchen.

Sie wird als eine agile und lebhafte Dame beschrieben. Jacobsen intervenierte gern in Gespräche, wenn sie zugegen war. Ihr humorvoller Verstand könnte nach den Normen der damaligen Zeit ein wenig gewagt gewesen sein. Dennoch erschienen sie und ihr Ehemann Vilhelm gegenüber der Außenwelt als ein Paar, das keine Sorgen hatte und sehr glücklich miteinander war.

Es gab viele, die Inger Jacobsen als eine durchaus erotisch anmutende Frau ansahen. Sie und Vilhelm hatten keine Kinder zusammen, aber einige vermuteten, dass sie ein Kind hatte, bevor Vilhelm in ihr Leben trat. Es wurde jedoch nie bestätigt.

Vilhelm Jacobsen dagegen wurde als das Gegenteil seiner Frau betrachtet. Seine Kollegen und Bekannten bezeichneten ihn als sehr introvertiert. Es gab niemanden, der sonderlich Sympathien für ihn hegte, und er ließ sich im Allgemeinen nicht in tiefe Diskussionen ein. So wurde er von einigen Bekannten sogar als dumm beschrieben.

Es ist jedoch bekannt, dass er sich sehr darauf freute, auf Pferden zu setzen, und dass er oft auf der Rennbahn anzutreffen war. Es wird erzählt, dass Jacobsen bei illegalen Buchmachern wettete. Auch spielte er Bridge mit seinen Freunden und seiner Familie.

Vihelm Jacobsen galt als Kontrollfreak, der in der Regel die Konten in den Clubs, in denen er Mitglied war, stets im Auge behielt.

von

Günter Schwarz – 19.02.2019