Die Verfilmung des Romans „Mit Afrika“ (dtsch: „Jenseits von Afrika“ / engl: „Out of Africa“) der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen feiert am 21. Februar 1986 in Dänemark seine Premiere im Kino „Imperial“ in København, dem größten Kino Skandinaviens mit 1002 Sitzplätzen, Die Premiere des Films in den Vereinigten Staaten fand bereits am 20. Dezember 1985 in Los Angeles, Californien, statt.

Der amerikanische Dramafilm aus dem Jahr 1985 „Out of Africa“, der in Dänemark unter dem Titel „Mit Afrika“ und in Deutschland unter „Jenseits von Afrika“ lief, basiert lose auf der autobiographischen Arbeit „The African Farm“ von Isak Dinesen, das Pseudonym für Karen Blixen, von 1937 und ihrer Arbeit „Shadows on the Grass“ und anderen Quellen wie „Letters from Africa“ (1914-1931).

Der von Sydney Pollack inszenierte Film erhielt 28 Filmpreise, von den allein sieben „Oscars“ waren, und der Film erhielt den „Golden Globe“ für den Besten Film des Jahres.

„Mit Afrika“ hatte am 18. Februar 1986 eine Gala-Premiere im Kino Imperial in København und am 21. Februar 1986 in Dänemark Premiere im selben Kino. Zu den Ehrengästen der Gala-Premiere gehörten der Regisseuer und Produzent Sydney Pollack, Klaus Maria Brandauer (Darsteller von Baron Bror Blixen), Judith Thurman (Drehbuchauttorin) und Prinzessin Benedikte, der Schwester der dänischen Königin, Dronning Margrethe II..

Am 13. August 2010 wurde der Film auf einer großen Leinwand unter freiem Himmel auf Karen Blixens Familiensitz im Park für Rungstedlund, etwa 20 Kilometer nördlich von København, gezeigt. Hinter der Veranstaltung stand die Rungstedlund Stiftung, die anlässlich des 125. Geburtstages von Karen Blixen und des 25-jährigen Jahrestages der amerikanischen Premiere des Films am 20. Dezember 1985 stattfand.

„Ich hatte eine Farm in Afrika.“ Mit diesem Satz beginnt eines der schönsten Melodramen der Filmgeschichte, die auf Tatsachen beruhende Geschichte der dänischen Baronin Tania Blixen, verkörpert von Meryl Streep, die Anfang des 20. Jahrhunderts eine Kaffeeplantage in Kenia bewirtschaftete.

Eine Molkerei und Kühe hatte sie erwartet, doch vor ihr liegt das Land für eine Kaffeeplantage: Tania Blixen (Meryl Streep) ist kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges ihrem Mann, dem dänischen Baron Bror Blixen (Klaus Maria Brandauer), nach Afrika gefolgt. Die Eheschließung der beiden erfolgte unter rationalen Gesichtspunkten – während einer Jagdpartie im verschneiten Dänemark hatten sie sehr pragmatisch die Eckpunkte ihrer Ehe verhandelt und schnell Taten folgen lassen.

Trotz des immensen „cultural clash“ zwischen Dänemark und Kenia lebt Tania sich gut ein. Sie lässt sich nicht schnell einschüchtern und hat ein gutes Gefühl für Sachzwänge. Bror ist kein Kind von Traurigkeit. Dennoch ist Tania sehr schockiert, als bei ihr eine schwere Syphilis diagnostiziert wird – ihr Mann hatte sie angesteckt.

Tania muss Afrika verlassen und sich im fernen Dänemark einer Behandlung unterziehen. Nach Kenia zurückgekehrt, nimmt sie auch den Kontakt zu dem englischen Großwildjäger Denys Finch Hatton (Robert Redford) und seinem besten Freund Berkeley Cole (Michael Kitchen) wieder auf. Was als flüchtige Begegnung in der Steppe begann und sich über lange Abende, in denen Tania Geschichten erzählte, entwickelte, wird für die unabhängige Frau schließlich zur Liebe ihres Lebens.

Silvester 1918/19 tanzt Tania mit Denys in das neue Jahr, und aus der Luft zeigt ihr der begeisterte Flieger die Schönheit des afrikanischen Kontinents. Aber Denys ist ein rastloser Abenteurer. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Verbot des Elfenbeinhandels organisiert er Safaris für wohlhabende Touristen. Oft ist er wochenlang unterwegs, aber auch, wenn er bei Tania ist, sucht er keine konventionelle Bindung. Immer wieder muss sie von ihm Abschied nehmen, doch er kehrt auch immer wieder zurück – bis er eines Tages mit dem Flugzeug abstürzt. Auch Tanias Tage in Afrika sind gezählt – doch diesmal gibt es keine Rückkehr.

Tania Blixen veröffentlichte ihr literarisches Schaffen unter dem Pseudonym Isak Dinesen. Der deutsche Drehbuchautor Kurt Luedtke ließ sich gleich von mehreren Büchern der Autorin, aber auch einer Biografie inspirieren. Wesentlich zum Erfolg des Films trugen auch die von Kameramann David Watkin aufgenommenen stimmungsvollen Bilder sowie der lang nachklingende Soundtrack von John Barry bei.

Die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Meryl Streep als Baronin Tania Blixen kann mittlerweile auf eine besonders lange Hollywoodkarriere zurückblicken. Mit 16 Oscar-Nominierungen hält Streep außerdem den Rekord der am häufigsten nominierten Darstellerin der Filmgeschichte. Auch für „Out of Africa“ hatte sie eine „Oscar“-Nominierung erhalten.

von

Günter Schwarz – 21.02.2019