Der Frieden von Roskilde zwischen Dänemark-Norwegen und Schweden wurde im Pfarrhaus von Høje Tåstrup ausgehandelt und am 26. Februar 1658 in der Kathedrale von Roskilde unterzeichnet. Auf dänischer Seite war der Abschluss des Friedensabkommens ein Versuch, eine totale Niederlage gegen Schweden im Ersten Karl-Gustav-Krieg und damit die völlige Niederlage und gar eventuelle Auflösung des dänischen Königreichs zu verhindern. Von schwedischer Seite war es das Ziel, die Gewinne aus dem Blitzkrieg mit nach Hause zu nehmen, ohne eine Feldschlacht gegen die relativ starken dänischen Streitkräfte in Kopenhagen zu riskieren.

Die dänische Delegation wurde von Rikshof-Meister Joakim Gersdorff und Rigsråd Christen Skeel geleitet, während die Schweden vom Staatsrat Sten Nilsson Bielke und dem dänischen Läufer Corfitz Ulfeldt vertreten wurden. Als Vermittler dienten der Engländer Philip Meadowe und der Franzose Hugues de Terlon. Der schwedische König hatte dagegen die Teilnahme eines Vertreters der dänischen Verbündeten in den Niederlanden abgelehnt

Der Frieden von Roskilde führte zum Ausscheiden Dänemarks aus der Koalition gegen Schweden unter Karl X. Gustav im Zweiten Nordischen Krieg. Dänemarks König, Kong Frederik III., musste seinen Besitz im heutigen Südschweden räumen. Schweden erhielt dadurch mit den Landschaften Skåne (Schonen), Blekinge und Halland Zugang zum Øresund und zumKattegat. Halland war bereits im Frieden von Brömsebro im Jahr 1645 für 30 Jahre an die Schweden gefallen. Zudem gewann Schweden die norwegischen Provinzen Båhuslen, Trondheims Len und Romsdal sowie die dänische Ostseeinsel Bornholm.

Im Frieden von København gingen Trondheim und Bornholm 1660 wieder in dänischen Besitz über; Schweden erhielt im Gegenzug die bis dahin dänische Insel Ven.

Der Paragraf 9 des Friedensvertrages sah vor, dass die Rechte, Privilegien und Freiheiten der Einwohner der an Schweden abgetretenen dänischen Landesteile unangetastet bleiben sollten (d. h. beispielsweise das Gesetz von Skåne und die dänische Kirchensprache). Trotzdem wurde in den folgenden Jahren ein Überdenken der eroberten Landesteile eingeleitet und eine umfassende Schwedisierung Schonens, Blekinges und Hallands setzte ein, ohne dass die dänische Regierung protestierte.

Der schwedische König Karl 10. Gustav war mit dem Abshluss des Friedensvertrages jedoch nicht völlig zufrieden und nahm am 5. August 1658 die Kriegshandlungen wieder auf (Zweiter Karl-Gustav-Krieg). So wurde die Friedensvereinbarung am 27. Mai 1660 des Roskilde-Friedens mit einigen Änderungen bestätigt. Die dänische Insel Bornholm und Trondhjems Len gingen an an die dänisch-norwegische Krone zurück. England und die Niederlande hatten zugestimmt, dass Trondhjems Len 1659 an Dänemark 1659 zurückkehren sollte, was sie im sogenannten Haager-Artikel vereinbarten und verabschiedeten. Bornholm sollte durch 18 Herrenhäuser aus Skåne augetauscht werden, die die dänische Krone von den Eigentümern kaufte und den Schweden übereignete.

von

Günter Schwarz – 26.02.2019