(Sønderborg) – Die Kommune Sønderborg baut derzeit zwei Biogasanlagen, die in zehn Jahren zu einer CO2-freien Stadt beitragen sollen.

Als der erste Spatenstich für eine neue Biogasanlage in Glansager bei Sønderborg in den Boden erfolgte, war dieses ein weiterer wichtiger Schritt, in zehn Jahren zu einer CO2-neutralen Kommune zu werden. Im Jahr 2029 will Sønderborg CO2-neutral sein und die Umwelt nicht mehr mit Treibhausgasen belasten. Damit soll dieses Ziel 20 Jahre vor dem Rest Dänemarks erreicht werden, wobei zwei neue Biogasanlagen in Glansager im Osten der Stadt Sønderborg und später in Kværs auf der westlichen Seite der Stadt beitragen werden, diese Vision zu realisieren.

Die Kommunee Sønderborg schätzt, dass die beiden neuen Biogasanlagen 50 neue Arbeitsplätze schaffen und die CO2-Emissionen um rund 100.000 Tonnen reduzieren werden. In Glansager werden insgesamt 250 Millionen Kronen (33,5 Mio. Euro) in einer Anlage investiert, die ca. 378.000 Tonnen organischer Abfälle, einschließlich Gülle und Lebensmittelabfälle, auf 17,5 Mio. Kubikmeter Biogas, das in das Gasnetz eingespeist werden kann und Erdgas aus der Nordsee zum Heizen von Häusern ersetzt.

Das Biogas kann unter anderem auch als Treibstoff für Flugzeuge, Busse und Lastkraftwagen verwendet werden. Der Transportsektor, der energieintensivste Teil des dänischen Energieverbrauchs ist, profitiert stark vom Biogas.

Neben der Schonung der Umwelt für Treibhausgasemissionen schaffen die Anlagen auch lokale Arbeitsplätze – sowohl im Bau als auch später im Betrieb. Allein der Bau des ersten Werks in Glansager wird in den voraussichtlich 18 Monaten 220 Arbeitsplätze schaffen. Wenn die Anlage in Betrieb ist, werden 50-70 Mitarbeiter für Transport, Lieferung und Service benötigt.

In Kolding und Esbjerg haben die Kommunen nach Protesten aus der Bevölkerung, die Geruchsbelästgung fürchtet, kürzlich den Bau von Biogasanlagen aufgegeben. Letzte Woche begann eine Protestgruppe in Grindsted, Unterschriften gegen eine Biogasanlage im Westen der Stadt zu sammeln. Aber in Sønderborg haben die Politiker die Vereinbarung mit „Nature Energy“, Dänemarks größtem Produzenten von „grünem Gas“, und „Bioenergi Syd“ vor eineinhalb Jahren unterzeichnet. Das erste Treffen der Parteien fand vor mehr als vier Jahren im Ballebro Færgekro statt.

75 lokale Landwirte liefern „Bioenergi Syd“ die bei ihnen anfallende Gülle und Einstreu für die beiden neuen Biogasanlagen, die das Gas in das in den achtziger Jahren in Dänemark gegründete Erdgasnetz einleiten. Die Landwirte erhalten anschließend die entgaste Gülle zurück, die nicht mehr riecht und einen höheren Dünge-Nährwert als reine Gülle hat.

von

Günter Schwarz – 27.02.2019