(Endelave) – Auf der kleinen Insel Endelave im südlichen Kattegat möchten die Inselbewohner eine Wohnung zur Verfügung stellen, damit am Inselleben interessiete Menschen dort das Leben auf einer kleinen Insel ausprobieren können.

Wunderbare Natur, Wildkaninchen und keine Ampel – so verkauft sich die Insel Endelave. „Bei uns kann jeder versuchen, auf einer Insel zu leben, um zu sehen, ob es etwas für ihn oder sie ist“, sagt Ib Elgaard, Sprecher einer Arbeitsgruppe, die versucht, mehr Bewohner auf die Insel zu ziehen.

Er selbst zog vor vier Jahren mit seiner Frau und Kindern aus Fredericia nach Endelave. „Es war absolut fantastisch. Bereits an dem Tag, als wir das Haus übernahmen, versammelten sich die Nachbarn in unserer Küche, um ihre Hilfe anzubieten“, schwärmt er.

Jetzt möchte Ib Elgaard anderen helfen, sich in die Insel zu verlieben, auf der er selbst so glücklich geworden ist. „Wir sind mehr oder weniger voneinander abhängig, und Hilfsbereitschaft kennt bei uns keine Grenzen“, sagt er.

Nach seinen Angaben leben derzeit 156 Menschen auf der Insel. „Wir haben in den letzten 18 Monaten einen Nettozufluss an Bewohnern von fünf Personen“, sagt Ib Elgaard.

Vor ein paar Jahren sah es in Bezug mit dem Bevölkerungswachstum der kleinen Inseln und Dorfgemeinde noch ganz schwarz aus, denn Endelave, das im südwestlichen Teil des Kattegat, nördlich von Fyn und etwa 10 km vom jütländischen Festland vor Horsens entfernt liegt, ist nur 13,2 km² groß.

„Unsere Kinder hier bewegen sich überall und haben einen engen Kontakt untereinander und zur Natur“, sagt Ib Elgaard. Es gibt keine Ampeln, nur kaum Verkehr – dafür aber viel Natur. „Jeder kümmert sich um jeden, es sei denn, man will sich zurückziehen, obwohl das sicher nicht lange erfolgreich sein wird“, sagt er.

Endelave wurde zusammen mit sechs anderen kleinen Inseln in ein Siedlungsprojekt einbezogen. Das Projekt soll neue Anreize und Ansätze bieten, wie man unter anderem mehr Nachbarn für Ib Elgaard und seine Mitbewohner auf Endelave gewinnen kann.

Es ist eine neue Initiative, die versucht, Menschen auch auf die kleinen Inseln zubringen. Sie sollten versuchen, einen oder drei Monate zu bleiben. „Wir bieten mit dem kleinen Haus keine Luxuswohnung, aber es steht in Verbindung mit dem Schulbesuch, den auch die Kinder der Probebewohner nachgehen können. Momentan arbeiten wir daran, noch ein Haus zu bekommen“, sagt er.

Zwar kann man das Probewohnhaus nicht kostenlos nutzen, aber es ist fast kostenlos „In erster Linie müssen die Bewohner für den Gebrauch eine geringere Gebühr bezahlen, damit die Selbstkosten des Hauses gedeckt sind.

Und obwohl es auf der Insel eine Schule gibt, gibt es derzeit zu wenige Schüler, die in dem Schulgebäude unterrichtet werden können. Daher werden die Inselkinder jeden Morgen nach Horsens transportiert. „Wir hätten gerne mehr Kinder hier, damit wir die Schule wieder benutzen und sie hier unterrichten können“, sagt Ib Elgaard.

Die Schule als solche ist noch in Betrieb, wird aber hauptsächlich für Themenwochen für Kurse von Schulklassen des Festlandes genutzt, die auch auf der Insel übernachten können. „Wir möchten gerne wieder in eine für alle lebenswerte Infrastruktur einsteigen, und die Schule ist ein wichtiger Aspekt dabei“, sagt er.

Daher wünscht er sich nicht nur neue Spielkameraden für seine eigenen Kinder, sondern auch Menschen aus allen Altersgruppen und Kinder, die auf der Insel leben möchten. „Es sollte kein guter Ruheort für Frühpensionäre und Rentner sein, sondern ein Wohnort für Menschen aller Altersgruppen“, sagt er.

In den Sommermonaten gibt es keine Probleme, Gäste auf die Insel zu locken. Hier können sie sich unter anderem der Aktion von „Aktiv Ø“ anschließen, in der sie über 50 verschiedene körperliche Aktivitäten wie Yoga, Crossfit, gemeinsames Laufen und vieles andere mehr nachgehen können.
„Im letzten Sommer nahmen etwa 1.200 Menschen an unsere Aktivitäten teil. Viele sagten, dass sie gerade deshalb zu uns gekommen waren. Und mehrere sind hierher mit ihrem Boot gesegelt“, sagt Ib Elgaard.

Nun hoffen sie auf der Insel, dass ihre neue Initiative mehr zur Entwicklung der Insel beitraggen kann.
„Neue Bewohner werden mit offenen Armen empfangen und werden schnell zu einem Teil der Gesellschaft werden“, sagt Ib Elgaard.

von

Günter Schwarz – 06.03.2019