(Odsherred) – Die Region Odsherred im Nordwesten von Sjælland (Seeland) ist im ganzen Land für die beliebten Möhren aus dem Lammefjord bekannt. Für die orangenfarbenen Wurzelfrucht ist die Zukunft jedoch unsicher.

Im ganzen Land schlecken sich die Dänen die Zunge nach den saftigen und knusprigen Karotten vom Lammefjord. Die Zukunft ist jedoch für die Wurzelfrucht ungewiss, die zu einem Markenzeichen für das gesamte Odsherred nordwestlich von Holbæk geworden ist. Das schreibt die Tageszeitung „Nordvestnyt“.

„In den letzten 15 Jahren haben wir mehrere Zusammenschlüsse kleinerer Höfe im Lammefjord erlebt. Die junge Generation, die gern kleine Höfe von 20 bis 30 Hektar kauft, hat oft weder die Tradition noch den Wunsch, Karotten anzubauen. Stattdessen würden sie lieber Kartoffeln oder Getreide anbauen, wofür sie einen besseren Preis bekommen“, sagt Peter Thane, Gulerodsgruppen A/S zu „Nordvestnyt“.

Das liegt keineswegs daran, dass die orangenen Wurzeln vom Lammefjord nicht mehr verkauft werden können. Als Peter Thane vor 22 Jahren in den Lammefjord kam, produzierte er noch 4.000 Tonnen Karotten. Heute werden 9.000 Tonnen gesunde Wurzeln produziert. Es gibt jedoch kein Land mehr, um sie anbauen zu können. Daher werden einige Möhren aus Jylland (Jütland) importiert und im Kirchspiel Fårevejle nur noch verpackt.

„Das Problem ist auch, dass Karotten zu einem Rabattartikel geworden sind. Ein Kilo Karotten in den Supermärkten kostet genauso viel wie vor 10 bis 15 Jahren. Für Karotten wird nichts gezahlt. Es sind die Käufer der großen Supermarktketten, die den Markt kontrollieren, und billige Möhren dienen heute dazu, um Kunden in den Laden zu locken – ebenso wie billige Milch“, sagt Peter Thane zu „Nordvestnyt“.

Am Freitag informierte sich der Lebensmittelminister, Jakob Ellemann-Jensen (Venstre / Rechtsliberale Partei), in Odsherred über die besonderen Bemühungen der Region, lokale Lebensmittel wie die Karotte zu fördern.

von

Günter Schwarz – 10.03.2019