(Læsø) – Im vergangenen Monat wurde auf der Insel Læsø im nördlichen Kattegat rund 20 Kilometer vor der jysk (jütländischen) Küste ein sogenannter Muntjak-Hirsch gesehen. Der Hirsch ist eine invasive Art, die ursprünglich in Asien beheimatet ist, und daher wurde einigen Inselbewohern gebeten, dass sie ihn erschießen sollten, wenn sie ihn sehen.

Mehrere Einwohner von Læsø hatten im vergangenen Monat einen sogenannten Muntjak-Hirsch entdeckt, der frei auf der Insel herumläuft. Die kleine asiatische Hirschart sieht ziemlich süß aus, aber das Aussehen trügt. Der Muntjak-Hirsch ist in der Tat eine invasive Art, die sich explosionsartig vermehrt und große Zerstörungen unter Waldbodenpflanzen leistet. Daher sind die Bürger der Insel nicht gerade begeistert über den freilaufenden Hirsch auf ihrer Insel.

„Uns wurde bestätigt, dass es sich um einen Muntjak-Hirsch handelt, und wir haben alle, die ihn sehen, mit Zustimmung der Naturstyrelsen (Naturschutzbehörde) aufgefordert, ihn zu erschießen“, sagt Sven Thyø, Vorsitzender des Jagdverbandes auf der Insel.

Der Muntjak-Hirsch streift nun seit etwa einem Monat frei auf der Insel umher, aber bisher wurde das Tier noch nicht erschossen. „Am Abschuss hindern uns besonders die privaten Grundstücke und Gärten, und wir können ihn nicht so einfach gefahrlos erschießen. Glücklicherweise gibt es nur einen von ihnen hier, also kann er sich nicht vermehren, aber trotzdem muss er abgeschossen werden, und man kann nicht warten, bis er selbst stirbt“, sagt Sven Thyø.

Der Muntjac-Hirsch wurde zuletzt am Freitagabend, dem 5. April, gesichtet. Dabei hat einer der Inselbewohner den Hirsch mit seiner Video-Kamera erwischt, wie er den Kromarksvej überquert. Dieses Video hat der Insulaner in der privaten Facebook-Gruppe „Folk der elsker Læsø“ (Leute, die Læsø lieben) gepostet.

Am Freitag, dem 5. April, hat einer der Insulaner den Muntjac-Hirsch im Kromarksvej mit Video aufgenommen.

Das sehr große Mysterium auf Læsø ist, wie in der Welt ist es dem Hirsch dieser invasiven Hirschart gelungen. auf die Insel zu kommen. Die Facebook-Gruppe „Folk der elsker Læsø“ mutmaßt, dass der Hirsch aus Schweden auf die Insel geschwommen sein könnte, dass er mit der Fähre gekommen ist oder dass ein Mensch ihn absichtlich auf die Insel gebracht hat.

Die meisten Grupenmitglieder der Inselbewohner neigen allerdings dazu zu sagen, dass es der Bauer Hans Jørgen Rafn ist, der dafür verantwortlich ist, dass dieser unerwünschte Hirsch jetzt auf Læsø herumläuft, denn seit 2015 hatte er bis zu acht Muntjak-Hirsche auf seinem Grundstück eingezäunt gehalten. „Mir war klar, dass es sich um eine invasive Art handelt, aber ich wusste nicht, dass es nicht legal ist, sie auf dem eigenen Grund einzäunt zu halten“, sagt Hans Jørgen Rafn.

Der Bauer erhielt im August 2015 ein Angebot, das kleine asiatische Reh zu halten. Es war ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte, und er brachte sie daher auf die Insel. In den dreieinhalb Jahren, in denen er sie hatte, hat er sie gezüchtet. „Ich habe sie wirklich zum Spaß gehabt und sie gezüchtet, geschlachtet und auch ihr Fleisch gegessen“, sagt der Landwirt.

Erst zu Beginn dieses Jahres wurde dem Landwirt Hans Jørgen Rafn bewusst, dass es nicht legal ist, den sogenannten Muntjak-Hirsch zu halten, obwohl sich die Tiere auf seinem Privatgrundstück befanden und das Gehege und der Stall mit Schlössern gesichert waren.

„Ich habe mit unserem örtlichen Wildberater Kontakt aufgenommen, um zu erfahren, ob es legal sei, sie zu halten. Er fand dann heraus, dass ich sie nicht halten durfte“, erklärt der Bauer. Das bedeutete, dass Hans Jørgen Rafn alle Hirsche töten musste, und ihm zufolge habe er dieses im Beisein eines Beamten der Naturstyrelsen (Naturbehörde) getan, der sicherstellen sollte, dass auch alle Tiere geschlachet wurden. „Alle Hirsche wurden getötet, und sie befinden sich jetzt allesamt in der Gefriertruhe. Ich habe davon gehört, dass die Leute mich beschuldigen, dass einer meiner Hirsche noch auf der Insel sein soll, aber das ist nicht der Fall“, sagt er.

Woher dieser Hirsch jetzt stammt, bleibt rätselhaft, denn zu Hans Jørgen Rafns einstiger Herde gehört er nicht, worauf er besteht. „Ich hatte es einmal erlebt, dass mir ein Tier ausgerissen ist. Es lief ungefähr 12 Tage auf der Insel herum, bevor ich es geschossen habe, aber dieses ist nicht meines. Ich würde es wissen, wenn es meins wäre“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 10.04.2019