(Klampenborg) – Der 93-jährige Ole Parelius betrieb bis zu seinem Tod die Buchhandlung Klampenborg in Klampenborg in der Kommune Gentofte. Und jetzt scheint es, als würde eine andere Seele seinem 110 Jahre alten Laden weiter Leben einhauchen.

55 Jahre, so iele Jahre waren es, dass Ole Parelius den Klampenborg Boghandel betrieb, den er 1964 zurückgekauft hatte. Und trotz seiner 93 Jahre fuhr er fort, seinem „Herzenskind“ bis zu seinem Tod treu zu bleiben. Es scheint jedoch nicht, dass Ole Parelius seinen Laden mit ins Grab nimmt.

„Ich habe den Buchladen von Oles Tochter gekauft und im Mai hier den Laden übernommen. Bisher lächeln die Leute und denken, es ist nur ein Spaß“, sagt Niels Nørgaard. Die Buchbranche ist für Niels Nørgaard, dem der Strandberg Forlag (Verlag) gehört, nicht unbekannt. Und gerade als Lieferant hatte er seine Beine zuerst in der historischen Buchhandlung. Und laut ihm war es Liebe auf den ersten Blick.

„Ich hatte schon vor 10 bis 12 Jahren den Traum, die Buchhandlung von Ole eines Tages zu übernehmen. Das war, als ich zum ersten Mal in dem Laden war, und sah, wie er auf seiner Leiter stand und Bücher einsortierte“, sagt Niels Nørgaard. Nach dem ersten Besuch von Niels Nørgaard dort war er auch ein Stammkunde in diesem Buchladen.

Auch die Fassade der Buchhandlung erinnert an die alten Zeiten.

Obwohl er den Geist der Buchhandlung bewahren möchte, gibt es sicher auch einige Änderungen geben. „In Zukunft wird der Schwerpunkt auf Autobüchern, Postkarten, LPs und lokaler Geschichte liegen, und dann gibt es die bedeutende Änderung, dass ich keine neuen Bücher anbieten werde, weil diese sowieso online gekauft werden“, sagt Niels Nørgaard.

Die Chance, mit der neuen Investition sofort Gewinn zu machen, sieht Niels Nørgaard nicht. Aber trotz der Tatsache, dass Klampenborg vom Tod des Ladeninhabers getroffen wurde, hofft er, dass die treuen Kunden ihm nicht den Rücken kehren werden. Er weiß jedoch auch, dass sich viele Menschen dafür entscheiden, ihre Bücher in den größeren Läden einzukaufen.

„Ich wette, es wird sich herumsprechen, aber ich denke auch an ,die Geschichte des kleinen Buchhändlers‘. Einige Leute finden es sicher schön, dass es etwas Kleines und Besonderes noch gibt, aber es sind trotzdem die großen Läden, in denen die Geschäfte laufen. Nur wenn die Leute Bequemlichkeit suchen, erinnern sie sich daran, dass wir auch noch existieren, und dann wählen sie oft die kleinen Läden“, meint er.

Bis zum 1. Juni räumt Niels noch den Laden auf, betont aber, dass er trotzdem geöffnet hat.

Die alte Buchhandlung unterscheidet sich sehr von allen anderen.

von

Günter Schwarz – 15.05.2019