Der Protestsänger Cæsar alias Bjarne Bøgesø Rasmussen betritt am 15 Mai 1938 in Nørrebro in København die Bühne des Lebens auf der er im Laufe seiner späteren Karriere mit provozierenden Songs einige Unruhe in der hyggeligen, etwas behäbigen dänischen Bevölkerung bringt.

Cæsar wuchs an seinem Geburtsort auf und spielte bereits als 14-Jähriger Mundharmonika, Gitarre und Mandoline. Als 16-Jähriger trat er einem Balalaika- und Mandolinenorchester bei. Als Bjarne Rasmussen in Bakkens Hvile ein Engagemat erhielt, nahm er den Künstlernamen Cæsar an.

Bekannt wurde er für Lieder wie „Storkespringvandet“ (Storchenquelle / 1966), „Flickan fin fin og I Holmens gade, i røvens kælder“ (Flickan fein fein und ich Holmen Straße in Rovens Keller). Sein Debüt gab er im aufkeimenden Umfeld für Volksmusik im Indre København, wonach seine Karriere über Karl Emil Knudsen von der dänischen Plattenfirma Sonet und Thøger Olesen bald begann. Einige Songs seiner „skurviser“ (Schuppen Show) erregten jedoch im „netten“ Dänemark Empörung und wurden erst einige Jahre vor seinem Tod ernsthaft akzeptiert und neu aufgelegt.

Cæsar ist manchmal auch als Filmschauspieler aufgetreten. Seine größte Rolle spielte er in dem Musical „Jeg er sgu min egen“ (Ich bin so nett zu mir“, in dem er unter anderem zusammen mit der bekannten Sängerin und Schauspielerin Daimi „Stilleleg for voksne“ (Ruhig für Erwachsene) im Duett sang. Im dänischen Kulturkanon ist Cæsar mit einem anderen Lied aus demselben Film vertreten: „Duerne flyve“ (Tauben fliegen) im Genre Unterhaltungsmusik aufgeführt. In Zusammenarbeit mit Songtexter Peter Abrahamsen nahm er auch eine Reihe von Kinderplatten auf.

Über viele Jahre lang war Cæsar aufgrund seiner provokanten Songs nicht gefragt und hatte nur wenige öffentliche Auftritte. Diese Zeit überbrückte er, indem er Gitarrenunterricht gab.

Cæsar verstarb am 23. April 2000 an Krebs und wurde auf dem Sundby Kirkegård bei København beigesetzt.

von

Günter Schwarz – 15.05.2019