In zahlreichen Kommunen im ganzen Land Dänemark haben die Müllwwrker ihre Arbeit eingestellt. Bürger einer großen Anzahl von Städten und Gemeinden müssen nun sehen, wie sie ihren Müll loswerden.

Betroffen vom Streik ihrer Müllwerker sind Frederikshavn, Aalborg, Brøndby, Næstved, Jammerbugt, Hjørring, Slagelse, Silkeborg, Brøndby, Egedal, Ballerup, Albertslund, Vallensbæk, Furesø, Rødovre, Hvidovre, Lyngby-Taarbæk, Ishøj und Gentofte. Bei der Abholung von Gartenabfällen ist auch København vom Streik betroffen.

Mitarbeiter der Müllabfuhr in 26 Kommunen haben beschlossen, ihre Arbeiten einzustellen. Dieses geschieht aus Sympathie mit Müllwerkern in Frederikshavn, die sich seit Mittwoch letzter Woche in einem Streik befinden. Diese Arbeiter sind bei der Firma Remondis beschäftigt.
Dies sind Müllarbeiter von Remondis.

„Der Grund ist ein Konflikt mit der Firma Remondis, die auf Arbeitszeiten basiert“, sagt Per Thorup, Sprecher der Gewerkschaft 3F in Frederikhavn. Der Konflikt ist darauf zurückzuführen, dass die Mülleimer in der Kommune im vergangenen Herbst gewechselt wurden. Früher mussten die Müllwerker einen Müllsack pro Haus mitnehmen, aber im Oktober wurde das System geändert, und die Bürger müssen stattdessen ihren Müll in zwei Kammern im selben Eimer sortieren.

„Das Entleeren dieser Eimer dauert viel länger als das Aufnehmen eines Beutels. So wird die tatsächliche Arbeitszeit eines Tages länger. Man habe keine Lösung über diese Arbeitszeitverlängerung finden können“, sagt Per Thorup

Das Abfallentsorgungsunternehmen Remondis hält diese Arbeitszeit immer noch für vom geltenden Tarifvertrag abgedeckt.

„Die Müllwerker treffen sich morgen, am Freitagfrüh, wieder und entscheiden darüber, ob sie die Arbeit wieder aufnehmen oder nicht. Wir entschuldigen uns für die Situation und die Unannehmlichkeiten, die den Bürgern dadurch entstehen. Wir arbeiten intensiv daran, in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft 3F und dem Arbeitgeberverband DI, wieder an die Arbeit zu gehen“, heißt es von den Streikenden.

Per Thorup von 3F in Frederikshavn teilt mit, dass sich die Parteien am Freitag zu einem gemeinsamen Treffen zusammensetzen und am Montag am Arbeitsgericht in København getroffen hatten. Hier wurde den Müllmännern eine Strafe von 65 Kronen (8,70 Euro) pro Stunde auferlegt, die sie arbeiten müssen, da der Streik dem Tarifvertrag zuwiderläuft.

„Wir sind uns der Tatsache voll bewusst, dass Streik vertragswidrig ist, und wir sagen es ihnen jeden Morgen. Wir sagen ihnen, dass sie zur Arbeit gehen müssen“, sagt der Gewerkschaftler Per Thorup.

Die Zeitung „Nordjyske“ schrieb am Dienstag, dass eine mögliche Konsequenz des Arbeitsgerichts am Donnerstag sein könnte, dass Remondis alle Mitarbeiter entlässt und nur diejenigen wieder einstellt, die sie behalten möchten.

„Wir können bestätigen, dass es heute einen landesweiten kollektiven Vorstoß gegen unsere Arbeitskräfte gibt. Entsprechend den arbeitsrechtlichen Regelungen können wir nicht verhandeln, bevor unsere Mitarbeiter nicht wieder zu arbeiten beginnen“, schrieb Remondis am Donnerstagmorgen in einer Pressemitteilung.

Remondis entschuldigen sich für das Ärgernis, das die Arbeitsunterbrechung verursacht.

von

Günter Schwarz – 16.05.2019