(Aabebnraa) – Der Grenzkaufmann Hans Frede Fleggaard ist tot. Der Bürgermeister von Abenraa erinnert sich an ihn als Landsmann, mit dem er noch Sønderjysk (Südjütländisch) sprechen konnte. Vielen Dänen, die kurz hinter der dänisch-deutschen Grenze auf schleswig-holsteinischer Seite in Harrislee seit Jahrzehnten einkaufen, wird der Name Fleggaard ein Begriff sein.

Er war ein Mann, der mit beiden Beinen am Boden blieb. Ihm gedenkt der Bürgermeister der Kommune Aabenraa, Thomas Andresen (Venstre / Rechtsliberale Partei), dem Grenzkaufmann Hans Frede Fleggaard.

Der ungekrönte „Grenzkönig“ schlief am Samstag ruhig ein, nachdem sich mehrere Blutgerinnseln im Gehirn gebildet hatten. Er wurde 85 Jahre alt.

„Mit seinem Ableben haben wir einen der Koryphäen für alle Dinge des Alltags verloren, die das Grenzland auch charakterisiert haben. Hans Frede Fleggaard war immer am Limit, und er war oft provokativ. Wo es ein gutes Geschäft gab, da war auch Fleggaard war, sagt Thomas Andresen.

Hans Frede Fleggaard lockt seit Jahrzehnten kaufliebende Dänen südlich der Grenze. Seit den sechziger Jahren, als er das Geschäft von seinem Vater übernahm, hat er ausgenutzt, dass die deutsche Mehrwertsteuer niedriger ist als die dänische.

Thomas Andresen kannte Hans Frede Fleggaard und war besonders in Kontakt mit ihm, als dessen Frau, Inga Boris Fleggaard, in einem Pflegeheim in Abenraa war. Sie starb dort im April dieses Jahres.

„Trotz seines großen Erfolgs war er immer ein Mann auf Augenhöhe. Der Erfolg stieg nie zu seinem Kopf. Er sei noch ein Mann, mit dem man Sønderjysk sprechen könne“, sagt Thomas Andresen, der seine wärmsten Gedanken an die Familie von Hans Frede Fleggaard schickt.

Hans Frede Fleggaard vor einem seiner ehemaligen Gescäfte, in dem er Radio- und Fernsehgeräte verkaufte.

Das Leben des Lebensmittelhändlers machte Hans Frede Fleggaard zum Multimillionär. Er erweiterte das Sortiment seines Vaters unter anderem um Haushaltsgeräte und Küchen, und dann begann die Entwicklung bis hin zu Lebensmitteln. Ende der 1990er Jahren übergab er das Wirtschaftsimperium, zu dem auch das Gourmet-Restaurant „Fakkelgaarden“ in Kruså gehört, an die nächste Generation.

von

Günter Schwarz – 16.06.2019