(Skive / Fejø) – Jytte Grådal verlegt ihr Haus nach einer useinandersetzung mit der Kommune Skive in der Region Midtjylland (Mitteljütland) 300 Kilometer von Hem nach Fejø auf Lolland. Mit 18 Stundenkilometern verließ Jytte Grådals Haus die Kommune nahe dem Limfjorg. Die ersten 80 Kilometer sind geschafft. Es fehlen aber noch rund 220, bevor Jytte und ihr Haus die Endstation Fejø erreichen werden.

„Unser Plan ist, ungefähr 50 Kilometer pro Tag zu fahren. Wenn der alte Ferguson-Traktor durchhält, dauert es mindestens eine Woche, um nach Fejø zu kommen“, sagt Jytte Grådal über die Reise, auf der sie selbst und ihr Haus unterwegs sind.

Der Grund, warum Jytte mit ihrem Haus umzieht, liegt an dem Ort, aus dem sie wegziehen: der Kommune Skive.

Vor neun Monaten kaufte Jytte Grådal ein Grundstück in ihrer Heimatgemeinde Hem, die ca. 7 Kilometer nordwestlich von Skive liegt. Hier durfte sie jedoch nicht in ihrem kleinen, gelben Haus von 17 Quadratmetern Grundfläche wohnen, das aus einem alten Wohnwagen hergerichtet wurde.

Die Kommune Skive, zu der das Dorf Hem gehört, duldete sie jedoch nicht auf ihrem eigenen Grundstück und wies sie an, ihren Wohnsitz zu verlegen. Als sie das nicht tat, wurde sie der Polizei gemeldet, berichtet das „Skive Folkeblad“.

Der Grund dafür ist, dass das Grundstück möglicherweise kontaminiert ist. Daher sollten Bodenproben genommen werden, für die Jytte Grådal zahlen sollte.

Es ist dieser alte Traktor, der das Haus nach Fejø zieht.

Deshalb ist sie jetzt auf der Straße gelandet, auf der sie die rund 300 Kilometer zurücklegen muss, um von Hem nach Fejø, eine 7,5 km² kleine Insel mit 434 Bewohnern nördlich von Lolland, zu kommen.

„Auf Fejø wurde ein Verein gegründet, der sich für ,Tiny Living‘ und ;Tiny Houses‘ einsetzt. Das habe ich in Erfahrung gebracht und mir gedacht, dass dieses vielleicht eine sich anbietende Gelegenheit ist, ohne Probleme in Ruhe zu leben“, sagt Jytte Grådal.

„,Tiny Living‘ ist ein Lebensstil, der aus den Vereinigten Staaten kommt und sich dort einer wachsenden Beliebtheit erfreut. Es geht darum, in kleineren Häusern von weniger als 45 Quadratmetern zu leben, die dann besser genutzt werden. Ich war schon immer fasziniert von der Einfachheit und der Tatsache, dass ich der selbstbestimmte Akteur in meinem eigenen Leben bin“, sagt Jytte Grådal über den Lebensstil.

Das kleine gelbe Haus und Jytte Grådal übernachteten auf einem Picknickplatz in Brande, rund 85 Kilometer südlich ihres ehemaligen Wohnortes.

Jytte Grådal verlegt ihr Haus von Hem bei Skive nach Fejø, weil Kommune Skive mit dieser Wohnform nicht einverstanden ist.

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von Günter Schwarz – 03.07.2019