Kong Erik Klipping unterschreibt eine mit dem Adel ausgehandelte Vereinbaung und verzichtet damit auf die uneingeschränkte Macht des Königs. Es wird eine Art Parlament gegründet und einberufen, das als „Danehof“ bezeichnet wird und auf Nyborg Slot (Schloss Nyborg) zusammentritt. Der „Danehof“ tritt bis 1453 zusammen.

Erik Klipping wurde 1249 auf Lolland geboren und am 22. November 1286 in Finderup ermordet. Er ist auch bekannt als Erik V. oder Erik Glipping und war ein dänischer König von 1259 bis 1286. Er war der Sohn von Kong Christoffer I. und Dronning Margrete Sambiria („Sprænghest“ / Springpferd). Er ist am bekanntesten dafür, dass er 1286 in Finderup südwestlich von Viborg von unbekannten Tätern ermordet und in der Kathedrale von Viborg beigesetzt wurde.

König Erik Klipping war als erster dänischer König gezwungen, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, die die „Magna Carta“ von Dänemark ist. Dabei verpflichtete er sich, sich regelmäßig mit den Großen des Landes zu beraten. Daraufhin wurde der „Danehof“ gegründet, woraus später der Rigsrådet (Reichsrat) wurde und der mit dem König als oberste Autorität des Landes gleichgesetzt wurde. Außerdem wurden die Rechte der Bauern besser abgesichert, und einige Fürsten setzten auch Privilegien für sich durch. So bekam Valdemar Eriksøn das Herzogtum seiner Familie in Jylland (Jütland), und Junker Jakob bekam Nørrehalland.

Der König soll die „besten Männer des Königreichs“ in den „Danehof“ berufen und das Land mit ihnen zusammen regieren. Die Adligen hatten jetzt ihren Teil dazu beigetragen, und es waren nicht mehr die Bauern, die den König wählten. Aber das Brauchtum, dem König zu gehorchen, blieb unangetastet.

Bis 1284 musste der König in allen Angelegenheiten nachgeben und sich den „Danehof“ beugen, aber als Herzog Valdemar sowohl die Insel Als (Alsen) als auch die Krongüter in Sønderjylland (Südjütland) beanspruchte, verweigerte der König nach einem Urteil des „Danehofs“ des Herzogs Forderungen. Dieser versuchte nichtsdestoweiniger, seinen Anspruch durchzusetzen. Als er 1285 nach Schweden reiste, um dort oder in Norwegen Unterstützung zu finden, wurde er gefangen genommen und auf der Burg Søborg festgesetzt. Im folgenden Jahr wurde er freigelassen, weil er sich den Bedingungen des Königs beugte und der Krone die Treue schwor.

Nyborg Slot, auf dem oft der „Danehof“ abgehalten wurde.

Während einer Jagd am 22. November 1286 (Sankt Cécilienat) suchten Kong Erik und seine Begleiter Schutz in einer Scheune bei Finderup. Hier wurde Erik von unbekannten Tätern mit 56 Stichen ermordet. Er soll die Nacht in einem Jagdschloss im heutigen Dorf Grønbæk verbracht haben. Das Gebäude wurde unter dem Namen „Erik Glippings Jagdhaus“ bekannt – benannt nach dem König.

Das Motiv und die Identität der Mörder haben viele Spekulationen ausgelöst. Beim „Danehof“ in Nyborg im folgenden Jahr (1287) gab es Untersuchungen gegen neun der „große Männer“, von denen nur einer konkret beschuldigt wurde, den König getötet zu haben. Den anderen wurde Mitschuld vorgeworfen. Alle erklärten sich allesamt für unschuldig.

Die Verdächtigten waren:

  • Graf Jakob von Halland
  • Stig Andersen war Eriks Gefolgsmann und wurde als Hintermann vermutet
  • Ritter Peder Jakobsen
  • Ritter Peder Porse
  • Ritter Niels Hallandsfar
  • Ritter Niels Knudsen
  • Waffenträger Rane Jonsen
  • Waffenträger Aage Kakke
  • Arved Bengtsen, der beschuldigt wurde, das Messer geführt zu haben

Sie wurden alle verurteilt und verbannt, woraufhin sie nach Norwegen gingen, wo sie auf eine geeignete Gelegenheit warteten, um nach Dänemark zurückzukehren.

Der Streit um die Unschuld der Verurteilten und das Motiv des Mordes wurde seitdem diskutiert. Die am weitesten verbreitete Erklärung ist, dass die „großen Männer“ mit dem König unzufrieden waren und es ihnen nicht egal war, dass er stärker wurde und seine Macht ausbaute.

Es wird auch gemutmaßt, dass Erik Klipping die Frau von Marschall Stig verletzt haben soll und dass dieses das Motiv für den Mord gewesen sein könnte. Diese Erklärung war eine der weitverbreitesten.

Eine dritte Erklärung ist, dass die Verurteilten gezwungen waren, Maßnahmen zu ergreifen, um ihre eigene Position und Machtbasis zu schützen, was von den Vertretern der Nordtyske Landefreds unterstützt wurde.

Es wurde auch vermutet, dass der wahre Mörder nie verurteilt wurde, da er die Macht hatte, einen Unschuldigen vorzuschieben und sich selbst aus dem Kreis der Verdächtigten herauszuhalten. Der Herzog von Sønderjylland, der norwegische König und selbst die Königin wurden ebenfalls als Drahtzieher des Mordes verdächtigt.

Als Kong Erik Klipping starb, wurde sein ältester Sohn Erik Menved König. Er wurde von Herzog Valdemar in seinedr Regentschaft beraten.

von

Günter Schwarz – 29.07.2019