Südlich der Kattegatinsel Anholt findet der jyske (jütländische) Taucher Aage Jensen („Dykker-Aage“) am 21. August 1976 erstmals das Wrack des deutschen U-Bootes U-534, das am 5. Mai 1945 von englischen Bombern versenkt wurde. Danach geht der Fund zunächst wieder verloren und wird von ihm 1986 erneut gefunden.

Das U-Boot „U-534“ vom Typ IX C/40 wurde 1942 auf der Deutschen Werft in Hamburg-Finkenwerder unter Baunummer 342 für die Deutsche Kriegsmarine gebaut.

Die Einsatzgeschichte des Bootes weist keine Versenkungen alliierter Schiffe auf. Am 27. August 1944 schoss das Boot auf seiner zweiten Kriegspatrouille ein britisches Flugzeug vom Typ Vickers Wellington ab. Zwischen November 1944 und Mai 1945 lag das Boot zunächst einsatzunfähig in Flensburg, von wo es nach Kiel verlegte, wo die einsatzfähigkeit wieder hergestellt werden konnte.

Trotz der bevorstehenden Kapitulation von Nazideutschland am Ende des Zweiten Weltkriegs verließ die „U 534“ unter dem Kommando von Kapitänleutnant Herbert Nollau den U-Boot-Stützpunkt in Kiel mit Zwischenstopp København und Ziel Norwegen.

Vor der Insel Anholt wurde „U-534“ am 5. Mai 1945 von zwei britischen RAF-Bombern angegriffen. Es gelang dem Kanonier des U-Bootes, ein Flugzeug abzuschießen, während das andere mit einer Tiefwasserbombe, die an der Unterseite des U-Bootes explodierte, das U-Boot traf und versenkte.

Das U-Boot wurde fast 50 Jahre später von „Dykker-Aage“ mit Hilfe des Tauchschiffs „Ternen“ in 65 Metern Tiefe etwa 8 km nördlich der angegebenen Angriffsposition im August 1993 geborgen, da das Wrack von „U 534“ kein Seekriegsgrab war.

Es befand sich mehrere Jahre lang in der Sammlung des „Warshio Preservation Trust“ im englischen Birkenhead. Das Boot wurde nicht restauriert, sondern in dem Zustand, in dem es gehoben wurde, erhalten. Nach der Schließung des Museums in Birkenhead am 5. Februar 2006 aufgrund Insolvenz war die weitere Zukunft des Bootes eine Zeit lang ungewiss.

Im Juni 2007 erwarb Merseytravel in Merseyside das Boot, um es als Attraktion an einem Fähr-Terminal bei den Seacombe-Docks in Birkenhead auszustellen. Merseytravel erhielt die erforderliche Genehmigung hierzu im Oktober 2007.

Karsten Ree, damaliger Besitzer von The Blue Newspaper, gab 23 Millionen Dollar aus, um das U-Boot an Land zu bringen. Das U-Boot ist heute ein Museumsschiff am Mersey-Fähranleger im Liverpooler Stadtteil Birkenhead.

U 534 auf dem heutigen „Liegeplatz“.

von

Günter Schwarz – 21.08.2019