(Havndal) – Als Flemming und Elin Nielsen eines Abends vor ihrem Haus in Havndal etwa 25 nordöstlch von Randers standen, waren sie nicht schlecht überrascht, ca. 90 Fledermäuse an ihrem Haus zu entdecken.

Angefangen hatte es eines frühen Morgens im Juni, als die Katze eine „Maus“ gefangen hatte, die das Paar auch für eine Maus hielt. Als Flemming Nielsen die „Maus“ aus dem Haus brachte, wurde ihm schnell klar, dass es sich um ihren fliegenden Namensgeber handelte – eine Fledermaus!

„Es muss ihr gelungen sein, durch das Fenster einzufliegen. Aber es war doch geschlossen!? Und dann dachten wir, die Geschichte sei damit vorbei“, erzählt Elin Nielsen. Aber am Ende war die Geschichte doch nicht vorbei. Als das Paar in dieser Nacht nach Hause zurückkehrte, hatte die Katze noch eine Fledermaus gefangen, während es sich eine andere im Wohnzimmer gemütlich gemacht und hingehängt hatte.

„Ich war ziemlich überrascht und auch sauer. Hatten wir etwa eine Fledermauskolonie?“ fragte er sich.

Und genau das hat die Familie. Die Fledermäuse haben durch kleine Löcher und Risse im Giebel den Weg ins Haus gefunden. Eines Abends konnte die Familie 90 Fledermäuse an u nd im Haus zählen. „Das hat dann auch die viele kleine Scheiße im Garten erklärt“, sagt Elin Nielsen.

Fledermäuse am Haus des Paares

Fledermäuse sind geschützt, und es ist illegal, Fledermäuse zu töten. Ebenso ist es illegal, ihre Brut- oder Rastplätze zu vernichten. „Fledermäuse sind nicht gefährlicher als Wespen, aber wie alle anderen Tiere verteidigen sie sich, wenn sie sich angegriffen fühlen“, erklärt Wildtierberater Sandor Hestbæk Markus.

Wenn Sie eine Fledermaus in Ihrem Haus finden, können Sie diese mit einem Paar Arbeits- oder Lederhandschuhe anfassen und diese zum nächsten Baum im Garten bringen. Ist dort ein leerer Vogelkasten, hilft es viel, denn die Fledermaus liebt es, in einem dunklen Loch hängen“, erklärt Sandor Hestbæk Markus.

Sobald Fledermäuse in eine Höhlenwand oder unter das Dach eingedrungen sind, ist es für die Tiere am besten, sie in Ruhe zu lassen. Aber wenn es zu viele Fledermäuse sind, die Lärm und Scheiße machen, kann es notwendig sein, sie zu beseitigen.

Nach Angaben der Naturstyrelsen (Naturschutzbehörde) werden Fledermäuse beseitigt, indem sichergestellt wird, dass die Fledermäuse ihre Kolonie verlassen und nicht wieder zurückkehren können.

Die Löcher im Giebel des Hauses, in die die Fledermäuse eindringen.

Es ist wichtig, sie an mehreren Tagen auszuschließen, da möglicherweise nicht alle Fledermäuse jede Nacht ausfliegen. Ein „Aussperren“ kann nur zweimal im Jahr stattfinden: Anfang Mai vor der Brutzeit und für kurze Zeit von Ende August bis zum ersten September, wenn die Jungen flugfähig geworden sind.

Elin und Flemming Nielsen haben entschieden, ihre „Mieter“ demnächst auf die Wohnungssuche schicken. Unter Anleitung eines Wildtierberaters wollen sie die Fledermäuse umsiedeln.

„Und wenn wir sie los sind, muss ich zusehen, dass alle Löcher und Risse in unserem Haus schnellstens geschlossen werden. Gut, Fledermäuse sind durch das Gesetz geschützt, aber es ist ihnen nicht gestattet, hier in unserem Haus zu leben“, schließt Elin Nielsen.

von

Günter Schwarz – 26.08.2019