Unternehmen schießen ins Leere, um Abgaben zu sparen
(Hasle / Rønne) – Firmen könnten von der Nutzung von überschüssiger Wärme aus der eigenen Produktion zur Beheizung ihrer eigenen Gebäude profitieren, aber strenge dänische Steuervorschriften bedeuten derzeit, dass sie stattdessen diese Wärme ins Blaue hinausblasen und durch diese Verschwendung der Natur keinen Gefallen tun.
Die
Firma „Hasle Refractories“ stellt feuerfesten Beton her und in
diesem Prozess wird viel Wärme verwendet, der auch überschüssige
Wärme liefert, mit der das Unternehmen gern seine eigenen Gebäude
heizen möchte.
„Wir wünschen uns, dass wir die Wärme, die
wir heute durch den Schornstein schicken, hier in der Produktion oder
zum Heizen von Räumlichkeiten verwenden könnten“, sagt
Geschäftsführerin Karen Bladt. Aber laut ihr müssen sie für die
Wärme Abgaben an den dänischen Staat abführen, obwohl es ein
Nebenprodukt ihrer eigenen Produktion ist.
„In einer
Gesellschaft, die energieeffizient sein will, macht es absolut keinen
Sinn, dass man dafür bestraft wird, diese überschüssige Energie zu
nutzen“, klagt sie.
Bei der Wäscherei „Victor Vask“ in
Rønne hat man das gleiche Problem. „Die überschüssige Wärme,
die wir aus unserer Produktion erzeugen, könnten wir problemlos zur
Beheizung unserer Belegschaftsräume verwenden und auch noch einiges
in das Fernwärmesystem einleiten. Stattdessen blasen wir sie in die
Luft“, sagt der Firmeninhaber Kenn Kellberg.
Kenn Kellberg
ist auch Vorsitzender des dänischen Industrieverbandes auf Bornholm,
und mit dieser derzeitigen Steuergesetzgebung hält er die Regeln für
falsch. „Wenn wir viele Unternehmen sind, die die gleichen oder
ähnliche Probleme haben, können wir nicht anders, als aufzuschreien
und zu fordern, wir sollten das schleunigst ändern“, sagt er.
von
Günter Schwarz – 08.12.2019