Flugplatz Hohn bleibt erhalten
(Hohn) – Es gibt gute Nachrichten für den Bundeswehrstandort Hohn. Der Militärflugplatz, auf dem derzeit das LTG 63 stationiert ist, wird nicht geschlossen und auch nicht zum Ausweichflughafen abgestuft, sondern er bleibt dauerhaft für alle Luftwaffengeschwader der Bundeswehr, die ihn benötigen, erhalten.
Das teilte der CDU-Bundestagsabgeordnete und Verteidigungsexperte Johann Wadephul heute morgen mit. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe ihn am Montagabend angerufen und ihm die Entscheidung mitgeteilt. „Die Schließungspläne sind vom Tisch. Das ist eine sehr gute Nachricht“, freute sich Wadephul für seinen Wahlkreis.
Seit 1967 Jahren fliegt das Lufttransportgreschwader 63 mit ihren Transall-Maschinen (LTG 63) von Hohn aus Hilfseinsätze in der ganzen Welt. Unter anderem sind zwölf Transportflugzeugedort stationiert. Dem Bundeswehr-Flugplatz drohte zunächst 2021 die Schließung, da die Transall-Maschinen dann ausgemustert werden. Anfang des Jahres stand lediglich fest, dass Hohn nicht ganz geschlossen werden sollte, sondern zumindest als Ausweichflughafen geöffnet bleiben sollte.
Am Luftwaffenstandort in Hohn sind derzeit fast 650 Soldaten und mehr als 80 zivile Mitarbeiter beschäftigt. Nach Angaben eines Bundeswehr-Sprechers ist aber noch nicht sicher, wieviele Dienstposten erhalten bleiben.
Der Bundestagsabgeordnete und Verteidigungsexperte Wadephul geht davon aus, dass die Luftwaffe den Flugplatz im nächsten Jahrzehnt mit einem neuen eigenständigen Geschwader bestücken wird. „Damit geht eine lange Hängepartie, die manchmal eine richtige Zitterpartie war, endlich zu Ende. Und zwar mit einem Happy End für den Standort und die Region“, so Wadephul. Das nutze auch der Wirtschaft in der Region, denn der Flugplatz wird laut Wadephul auch zivil genutzt. Unter anderem habe Airbus vor wenigen Wochen angekündigt, dort zukünftig ein Servicecenter für unbemannte Fluggeräte aufzubauen. Auch das könnte laut Wadephul weitere Arbeitsplätze schaffen.
Angesichts der sich seit Jahren verschärfenden sicherheitspolitischen Lage – gerade auch im Ostseeraum – sei heute jeder Standort mit Wert für die Bundeswehr wichtig. Und Hohn mit seiner großen Rollbahn und der dazugehörigen Infrastruktur sei ein solcher Standort, erklärte Wadephul: „Durch den Erhalt Hohns hat die Luftwaffe jetzt die strategisch günstig zwischen Nord- und Ostsee gelegene Basis, um die nötigen Ausweichkapazitäten beispielsweise für die Geschwader in Jagel aufzubauen, neue Systeme zu stationieren und insgesamt wieder zu wachsen.“ Zugleich bleibe ein traditionsreicher Standort erhalten.
Bereits in diesem Jahr entschied die Verteidigungsministerin, dass entgegen ursprünglicher Planungen der Standort Alt Duvenstedt im Kreis Rendsburg-Eckernförde nicht geschlossen wird. Die Hugo-Junkers-Kaserne, in der das LTG 63 stationiert ist, soll künftig gemeinsam von Marine und Heer genutzt werden. 120 Dienstposten sollten dort dauerhaft stationiert werden.
von
Günter Schwarz – 10.12.2019