( Holbæk) – Die Zeichnungen stammen von dem dänischen Polizeibeamten Axel Munk-Andersen. Er wurde nach der Operation „Möwe“ vom 19, September 1944 zusammen mit 1960 dänischen Polizisten zunächst in das KZ Neuengamme und dann weiter nach Buchenwald geschickt, wo er das Leben mit Stift und Papier schilderte.

Das Museum Vestsjælland hat einige ganz besondere Zeichnungen. Die Zeichnungen zeigen das Leben im KZ Buchenwald. Sie wurden von dem in Holbæk geborenen und aufgewachsenen Polizisten Axel Munk-Andersen gezeichnet.

Axel Munk-Andersen wurde in das deutsche Konzentrationslager Buchenwald in der Nähe von Weimar gebracht, als die Polizei im September 1944 während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen gefangen genommen wurde, da die dänische Polizei nach deutscher Ansicht nicht hart genug gegen den dänischen Widerstand vorgegangen war und Hitler befürchtete, dass deren Mitglieder – wie bei der Pariser Polizei geschehen – mehrheitlich die Fronten wechseln könnten,

Der dänische Polizist war ein begabter Zeichner und zeichnete und schilderte während seiner Zeit in Buchenwald den Alltag im Konzentrationslager. „Die Bilder erzählen vom Leben der KZ-Insassen und dem Verhältnis zwischen der deutschen Wachmannschaft und der Gefangenen und wie glücklich die dänischen Polizisten waren, die ihnen zugesandten Pakete des Roten Kreuzes zu erhalten, die die große Mehrheit von ihnen überleben ließen, bis sie 1945 mit weißen Bussen nach Hause gebracht wurden“, sagt Karen Munk-Nielsen, Direktorin des Holbæk-Museums

Am Befreiungstag, dem 5. Mai 1945, brachten die weißen Busse des Roten Kreuzes unter schwedischer Flagge Aksel Munk Andersen und seine dänischen Mithäftlinge nach København.

„Die Bilder erzählen vom Leben der KZ-Insassen und dem Verhältnis zwischen der deutschen Wachmannschaft und der Mithäftlinge. Axel Munk-Andersen durfte diese Schrecken nicht zeichnen, aber er tat es jetzt trotzdem“, sagt Karen Munk-Nielsen, Direktorin des Holbæk-Museums.

Kürzlich haben die Erben von Axel Munk-Andersen beschlossen, dem Holbæk Museum die über 100 Zeichnungen zu überlassen, die Axel Munk-Andersen während und nach seiner Zeit in Buchenwald gezeichnet hat.

„Wir sind dankbar, die Zeichnungen erhalten zu haben. Denn wenn es im Museum ist, ist es jedermanns Eigentum – ein Geschenk für die Zukunft, und wir erinnern uns, was während des Zweiten Weltkriegs passiert ist“, sagt Karen Munk-Nielsen und fügt hinzu: „Das sind sehr starke Bilder, es ist der Alltag eines solchen Gefangenenlagers.“

Axel Munk-Andersen ist in Holbæk geboren und aufgewachsen. Er wurde in das deutsche Konzentrationslager bei Weimar gebracht, als die Polizei im September 1944 während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen gefangen genommen wurde.

Die Zeichnungen des Augenzeugen der Vergangenheit sind häufig auf kleinen Blättern Papier oder Notizpapier gezeichnet. „Die Deutschen konnten sehen, dass er gut zeichnen konnte, und einige von ihnen wollten gerne von ihm gezeichnet werden, also holten sie ihm Briefpapier aus Leipzig. Es konnte gut sein, dass sie nichts zum Essen hatten, aber sie hatten Papier, Und sie hatten es, weil sie ein Kulturvolk waren“, sagt die Museumsdirektorin.

Die Zeichnungen sind nicht nur ein Augenzeuge der Vergangenheit, sondern können auch in der Forschung verwendet werden. Einige der Zeichnungen sind in einem neuen Buch über die Besetzung der Region Holbæk enthalten.

von

Günter Schwarz – 24.01.2020