(Fredericia) – Über 400 Besatzungsmitglieder sind seit über einem Monat auf einem Kreuzfahrtschiff coronabedingt „gefangen“. Nun wurde endlich eine Lösung gefunden.

462 Besatzungsmitglieder sind auf dem Kreuzfahrtschiff „Aidamar“ im Hafen von Fredericia isoliert. Der Samen ist seit drei Wochen dort, aus Angst vor einer Koronarinfektion, aber jetzt ist Licht voraus.

Die „Aidamar“ wird bald nach Hamburg fahren. Dieses wird von SDK Cruise, dem Agenten des Schiffes in Dänemark, gemeldet.

„Die Reederei plant, dass die ,Aidamar‘ in der nächsten Woche nach Hamburg verlegt wird. Von dort aus können die Besatzungsmitglieder in ihre Heimatländer reisen. Als das Schiff in Dänemark ankam, hofften wir auf eine schnelle Erholung aus der Coronakrise. Das Unternehmen entschied dann aber später, dass es besser sei, die meisten Besatzungsmitglieder nach Hause zu schicken, wenn sie keine Arbeit an Bord haben“, sagt Henning Schou von SDK Cruise.

„Wir haben es in den letzten Wochen versucht, aber es gibt zu viel Bürokratie. Gemäß einer neuen Anordnung müssen alle Besatzungsmitglieder von der Epidemiekommission genehmigt werden, die nur für Kreuzfahrtschiffe gilt, nicht für andere Schiffstypen. Es ist auch sehr schwierig, Flüge von dänischen Flughäfen zu finden. In Deutschland ist es etwas einfacher“, sagt Henning Schou.

Der Direktor sagt, dass auf der „Aidamar“ noch etwa 100 Besatzungsmitglieder verbleiben werden, um das Schiff seetüchtig zu halten und zu warten.

In den vergangenen 3 Wochen haben 17 Besatzungsmitglieder, darunter der ehemalige Kapitän, das Schiff in Fredericia verlassen und sind nach Hause zurückgekehrt. Dieses wird von der Epidemiekommission angegeben, die es ihnen gestattete, das Schiff zu verlassen.

Vor der Ankunft in Dänemark wurden die geplanten Kreuzfahrten abgesagt und die Passagiere nach Hause geschickt. Stattdessen endete die Fahrt zunächst im Hafen von Bremerhaven, aber von dort musste das Schiff mit der Begründung verlegt werden, weil der Liegeplatz von Frachtschiffen benötigt wurde, um den laufenden Hafenbetrieb zu sichern.

In den letzten drei Wochen verlegte die Reederei ein weiteres Kreuzfahrtschiff, die „AidaDiva“, mit mehr als 600 Besatzungsmitgliedern in den Hafen von Skagen.

Der Hafen von Fredericia wird von der kommunalen Firma ADP betrieben. Hier erklärte der Chef des Hafens, Rune Rasmussen, dass dänische Häfen eine Anlaufpflicht haben und daher Schiffe wie „Aidamar“ annehmen müssen. Er wurde von der Reederei Aida auch darüber informiert, dass keines der Besatzungsmitglieder an Bord Anzeichen einer Koronarinfektion gezeigt hat.

von

Günter Schwarz – 25.04.2020