(Brügge) – Am gestrigen Samstag, dem 26.06.2020, kam es in Brügge zu einem Dachstuhlbrand eines Reetdachhauses im Ortsinneren, durch starken Funkenflug und Hitzestrahlung entfachte sich die gegenüberliegende Kirchturmspitze – der Einsatz dauerte bis in die späten Abendstunden an.

Im Ort Brügge, kam es am späten Nachmittag gegen 17:13 Uhr zu einem ausgedehnten Dachstuhlbrand eines leerstehenden Gasthauses, dem Brügger Markt. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Dachstuhl schon im Vollbrand, und es entwickelte sich grober Funkenflug durch das umherfliegende Reet, zudem war eine starke Hitzestrahlung deutlich spürbar. Dabei fing auch der auf der gegenüberliegenden Seite liegende Kirchturm Feuer.

Schnell schwenkte die Feuerwehr um, den Kirchturm zu retten und musste hier unter dem Einsatz einer Drehleiter und später auch der Teleskopmastbühne der Berufsfeuerwehr Neumünster und Rendsburg, die ihre Kollegen aus Neumünster abgelöst haben, ihre Arbeiten von außen und von innen mit Atemschutztrupps verrichten. Aber damit nicht genug neben den beiden Brandherden schützen sie die umher stehenden Nachbargebäude mithilfe von Riegelstellungen und benetzten die restlichen Reetdachhäuser sofort mit Wasser, um weitere Brandherde zu vermeiden.

Gegen 19:15 Uhr konnte das Feuer im Kirchturm, der beschädigt wurde, als aus gemeldet werden. Die alte Gaststätte wurde in den darauffolgenden Stunden komplett eingerissen, um auch alle Glutnester zu ersticken. Ebenfalls wurde der Kirchturm auch noch über einen längeren Zeitraum begutachtet, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern oder auszuschließen.

Schwierig war für die gut 200 Einsatzkräfte von den 11 Wehren die sich im Einsatz befunden haben auch das Wetter. Die Wärme und schwere Arbeit haben die Einsatzkräfte schnell an ihre körperlichen Grenzen gebracht, somit mussten die Kräfte oft ausgetauscht werden. Während des Einsatzes wurde ein Feuerwehrmann verletzt und musste zur Behandlung ins Krankenhaus nach Neumünster verbracht werden.

Eine kurzeitig aufgetretene Schwierigkeit war das die örtliche Wasserversorgung aufgrund der großen Wassermenge welche abgegeben wurde, kurzzeitig das Ortsnetz zusammengebrochen war, ein schnelles umschwenken auf die öffentlichen Gewässer konnte hier dann aber Abhilfe schaffen, so dass den Gemeinden auch nach kurzer Zeit, wieder das Wasser zugeschaltet werden konnte.

Beim Abriss der Überreste des alten Brügger Marktes, wurde noch ein alter Öltank gefunden. Somit mussten die Arbeiten kurzzeitig gestoppt werden, konnten aber nach schneller Klärung wieder aufgenommen werden, da der Tank leer und sogar gesäubert war. Die Einsatzkräfte wurden mit der Eingrenzung des Feuers immer weiter ausgedünnt, trotzdem wurde noch längere Zeit in Anspruch für die Rest- und Aufräumarbeiten genommen. bis am Ende eine Brandwache gestellt werden konnte.

Neben den Freiwilligen Feuerwehren Brügge, Bordesholm, Wattenbek, Groß Buchwald, Reesdorf, Bissee, Negenharrie, Mühbrook, Schmalstede, Flintbek und Rendsburg, sowie der Teleskopmast der Berufsfeuerwehr Neumünster, waren drei Rettungswagen, ein Organistorischer Leiter Rettungsdienst, die Technische Einsatzleitung des Kreises Rendsburg-Eckernförde, der Amtswehrführer F. Gebhardt (Einsatzleitung) sowie der Kreisbrandmeister M. Schütte und Kreisfachwart Presse und div. Einsatzkräfte der Polizei im Einsatz.

Der Gesamtschaden wird auf etwa eine Million Euro geschätzt. Der Brandort wurde durch die Kriminalpolizei beschlagnahmt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.

von

Günter Schwarz – 27.06.2020

Foto: Kreisfeuerwehrverband Rendsburg-Eckernförde