(Haderslev) – Ein neuer Befund legt nahe, dass in Dänemark früher als bisher angenommen mit Kupfer gearbeitet wurde. Die Entdeckung eines 5.500 Jahre alten Kupfertiegels veranlasst den Forschungleiter des Nationalmuseets (Nationalmuseums), Geschichtsbücher neu zu schreiben und ein Kupferzeitalter in Dänemark einzuführen, schreibt das Wissenschaftsmagazin „Videnskap.dk“.

Bis heute wurde angenommen, dass unsere Vorfahren in Nordeuropa Steinwerkzeuge bis zur Bronzezeit etwa 2000 Jahre vor unserer Zeit verwendeten. Das Revolutionäre an der Umstellung auf Bronze ist, dass damit begonnen wurde, das Metall zu verarbeiten. Es ist auch eine Zeit, in der es eine Verschiebung vom Überleben durch die Jagd zum Überleben durch die Landwirtschaft gibt.

Aber jetzt wurde eine neue Studie einen Fund eines „mindestens 5.500 Jahre alten“ Tiegels auf der Südseite des Haderslev-Fjords vorgestellt. Infolgedessen ist es etwa 1.000 Jahre älter als frühere Beweise dafür, dass Metall in Dänemark verarbeitet wurde. Und deshalb fragen Wissenschaftler jetzt, ob die Geschichtsbücher ein Kupferzeitalter hinzufügen sollten.

Trotz des neuen Befundes scheint das Kupfer schnell verschwunden zu sein. Und laut der Archäologin des Nationalmuseets Anne Birgitte Gebauer deutet etwas darauf hin, dass die Arbeit mit Kupfer beinahe Zauberei war.

„Der Schmied konnte Kräfte kontrollieren, die sonst niemand verstehen konnte. Wir wissen aus ethnografischen Studien, dass die Fähigkeiten des Schmieds an einigen Stellen als magische oder magische Kräfte wahrgenommen wurden“, erzählt sie „Videnskap.dk“.

Laut „Videnskap.dk“ erwägt der Leiter der Forschungsabteilung des Nationalmuseets, ein Kupferzeitalter in die dänischen Geschichtsbücher aufzunehmen. Die außerordentliche Professorin für Archäologie am Saxo-Institut der Universität København, Henriette Lyngstrøm, nennt auf „Videnskap.dk“ den Vorschlag „auf die richtige Weise provokativ“.

Professor Helle Vandkilde von der Universität Aarhus glaubt, dass ein Befund zu wenig ist, um ein ganzes Alter neu zu bewerten. Sie sagt gegenüber „Videnskap.dk“, dass es immer noch an Beweisen mangele, dass es eine „systematische oder große Kupferproduktion“ gegeben habe.

von

Günter Schwarz – 29.06.2020

Fotos: Nationalmuseet København