(Aalbæk) – Auf der Grundlage eines Fernsehberichts von TV2 fordern EU-Politiker gesetzliche Regelungen zur Reinigung von Schiffen.

Der Bericht von TV2 hat Pernille Weiss (Det Konservative Folkeparti), die Mitglied des Europäischen Parlaments ist, zum Staunen gebracht. Der Bericht, der am 21. Juni gesendet wurde, handelt von der Reinigung von Schiffen unterhalb der Wasserlinie in der Aalbæk Bugt (Aalbæk Bucht), denn eine nordjysk (nordjütländische) Taucherfirma war während der Coronakrise besonders mit Schiffsreinigungsarbeiten beschäftigt, da viele Schiffe zum Stillstand gekommen sind, weil bei ihr während der Coronakrise zahlreiche Aufträge eingegangen sind.

Aber dass Reinigungsarbeiten unter Wasser stattfinden, wundert die Politikerin, die in den maritimen Tätigkeiten nicht so bewandert ist und erst durch den Fernsehbericht auf dieses Problem aufmerksam gemacht wurde.

„Wir müssen es wagen, Bereiche zu betrachten, in denen die Corona eine Konsequenz hat. Hier gibt es einen direkten Effekt, bei dem die Umwelt durch die große Anzahl von Schiffen, die in der Bucht von Aalbæk gereinigt werden und so giftige Substanzen verbreiten, die die biologische Vielfalt zerstören, großen Schaden erleidet“, sagt Pernille Weiss über die vielen Schiffe, die derzeit in der Aalbæk Bugt auf Reede liegen und diese Liegezeit nutzen, um die Schiffe instandzusetzen und zu reinigen – auch unter der Wasserlinie.

Nachdem Pernille Weiss den Bericht von TV2 über die Schiffsreinigung gesehen hat, hat sie eine Reihe von Fragen an die Europäische Kommission gerichtet, da es in diesem Bereich keine bis heute noch keine Rechtsvorschriften gibt. Nach ihren Informationen empfiehlt die IMO (International Maritime Organization) die Schiffe im Trockendock zu reinigen, um die Gefahr einer Verschmutzung der Meere zu vermeiden.

„Wenn wir eine Empfehlung der IMO haben, die Schiffe zur Unterwasserreinigung ins Trockendock zu bringen, und dieses immer noch im Wasser schwimmend geschieht, müssen wir uns die Gesetzgebung ansehen. Deshalb habe ich es an die Europäische Kommission weitergeleitet“, sagt sie und fährt fort: „Es ist einfach nicht möglich, dass wir viel tun, um die Gesundheit über Wasser während der Coronakrise zu gewährleisten, während sie unter Wasser unter Stress leidet“.

Fragen an die EU-Kommission von Pernille Weiss

  • Schiffe müssen ihre Rümpfe regelmäßig reinigen, um einen energieeffizienten Betrieb auf See aufrechtzuerhalten. Die Reinigung von Unterwasserrümpfen auf See ist eine beliebte Methode zur Reinigung von Schiffen und findet häufig in Gewässern der EU statt, wie TV2 am 21. Juni aus der Aalbæk Bugt berichtete.
  • Dieses geschieht trotz der Tatsache, dass die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) empfiehlt, die Reinigung von Schiffsrümpfen aufgrund der möglichen negativen Auswirkungen der giftigen Substanzen vom Schiff nur in Trockendocks durchzuführen.
  • In der EU ist es verboten, Schiffe gemäß der Verordnung (EG) Nr. 782/2003 in der Fassung der Verordnung (EU) Nr. 536/2008 und der Verordnung (EU) Nr. 528/2012 mit giftigen Antifouling-Farben zu versehen.
  • Wie wird die Kommission sicherstellen, dass Schiffe, die unter der Flagge eines Drittstaats fahren, nicht in das Gebiet der EU einreisen und die Schiffsrümpfe unter Wasser mit giftiger Antifouling-Farbe reinigen?
  • Betrachtet die Kommission andere Antifouling-Farben, die nicht in den Geltungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 782/2003 fallen, als umweltverträglich für die biologische Vielfalt und die Meeresumwelt, um die Reinigung von Unterwasserschalen auf See durchzuführen?
  • Wie wird die Kommission sicherstellen, dass Schiffsrümpfe im EU-Gebiet nur in Trockendocks gereinigt werden?

von

Günter Schwarz – 15.07.2020

Foto: Archivbild