(København) – Die dänische Regierung will Pfand auf Dosen im grenzüberschreitenden Handel, sagt aber nein, um die Mehrwertsteuer zu senken.

Deutschland sollte Dosenpfand im grenzüberschreitenden Handel einführen. Wir müssen etwas dafür tun, dass Deutschland dieses Dosenpfand einführt. Das war die Antwort des finanzpolitischen Sprechers der Socialdemokraterne, Christian Rabjerg Madsen, als er am Dienstagabend im Lokalfernsehen TV SYD gefragt wurde, was die Regierung dagegen zu unternehme gedenkt, dass der grenzüberschreitende Handel nach der Wiederöffnung der Grenze zu Deutschland am 15. Juni zugenommen hat.

Andererseits stimmt er dem Vorschlag der rechtspopulistischen Dansk Folkeparti (Dänischen Volkspartei) nicht zu, dass Dänemark die Mehrwertsteuer senken sollte, wie dieses in Deutschland der Fall ist.

„Es ist klar, dass es im Grenzland nur geringe Auswirkungen haben wird, aber eine Steuersenkung muss finanziert werden, und Dänemark würden 50 Milliarden Kronen (6,71 Mrd. Euro) fehlen, wenn die Mehrwertsteuer gesenkt wird. Insgesamt ist es eine teure und ineffiziente Lösung“, sagte Chr. Rabjerg Madsen.

Auf die Frage, was er über die Befürchtung sagt, dass der Unterschied von 15 Kronen (2,01 Euro), der jetzt bei einer dänischen und einer deutschen Zigarettenverpackung besteht, den grenzüberschreitenden Handel ankurbeln wird, antwortete der finanzpolitische Sptrecher, dass in Dänemark weniger Menschen rauchen. „Daher ist der höhere Preis sinnvoll. Ich hoffe, dass die Deutschen auch die Augen für die Tatsache öffnen, dass teurere Zigaretten weniger Raucher bedeuten. Übrigens ist ihre Mehrwertsteuersenkung nur vorübergehend“, sagte Christian Rabjerg Madsen.

von

Günter Schwarz – 04.08.2020

Foto: Archivbild