Die Menge an PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) ist so groß, dass die Bürger untersucht werden sollten, hieß es bereits im März von Professor Philippe Grandjean. Im vergangenen Monat wurde festgestellt, dass mehrere hundert Mitglieder von der Korsør Kogræsserog Naturplejeforening Fleisch gegessen haben, das das krebserregende PFOS enthält.

In den letzten 15 Jahren hat der Verein Kühe auf einer Wiese in der Nähe eines Baches weiden lassen, wo sich auch ein Abfluss aus der örtlichen Feuerwehrschule entleert. Bis etwa 2008 wurde in der Feuerwehr jahrzehntelang Schaum für Brandschutzübungen verwendet, das unter anderem PFOS enthielten, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Jetzt hat die Region Sjælland (Seeland) sich der Sache angenomen. Die Region richtet eine Arbeitsgruppe im Holbæk-Krankenhaus ein, um zu bewerten, wie sie den Bürgern helfen können, die das Fleisch gegessen haben, informiert die Region an TV 2 ØST. Die Arbeitsgruppe wird in der Abteilung für Arbeits- und Sozialmedizin eingerichtet, die für die Untersuchung von Menschen in der Region zuständig ist, bei denen nach einer chemischen Exposition ein Risiko für gesundheitliche Auswirkungen besteht.

TV 2 ØST hat mit mehreren Mitgliedern des Vereins gesprochen, die über die Situation besorgt sind. „Ich bin wütend. Ich bin schockiert. Ich bin sauer. Ich verstehe einfach nicht, dass wir nichts von den Behörden gehört haben. Es sollte jemanden geben, der sich darum kümmert und die Verantwortung dafür übernimmt“, hieß es letzten Monat von Mie Rasmussen, Mitglied von Korsør Kogræsser und Naturplejeforening.

Kenneth Nielsen, Vorsitzender des Vereins, sagte gegenüber TV 2 ØST, dass sie nicht wüssten, dass ein Abfluss von der Feuerwehrschule kommt. „Ich dachte, es wäre normales Abwasser. Ich hatte keine Ahnung, dass es Oberflächenwasser von der Feuerwehrschule war“, sagte er.

Nach der Analyse der Fødevarestyrelsen (Veterinär- und Lebensmittelbehörde) wird der Grenzwert für PFOS im Fleisch so weit überschritten, dass „beim Verzehr des betreffenden Fleisches ein erhebliches Gesundheitsrisiko besteht“. Erhöhtes PFOS erhöht das Risiko für Krebs, hormonelle Störungen, ein geringeres Geburtsgewicht und kann zu einem schwächeren Immunsystem führen.

Im Fleisch der grasenden Rinder wurde eine Menge gefunden, die 63-mal höher ist als die tolerierbare Aufnahme von PFOS beim Menschen. Dies hat die Fødevarestyrelsen zu dem Schluss geführt, dass „beim Verzehr des betreffenden Fleisches ein erhebliches Gesundheitsrisiko besteht“. Die Menge an PFOS ist so groß, dass die Bürger untersucht werden sollten, was bereits im März von Professor Philippe Grandjean angeregt worden war. „Ich würde tatsächlich sagen, dass wir es den Bürgern schulden, zu messen, wie viel sie in ihrem Körper haben. Und wir müssen darüber nachdenken, spezielle Nachforschungen anzustellen, damit wir sehen können, ob etwas los ist. Das schuldet man den Bürgern“, sagte er.

Er ist erleichtert, dass sich die Region in die Sache eingeschaltet hat, aber bis jetzt haben die Bürger nichts anderes gehört, als dass sie ihren Hausarzt konsultieren sollten, wenn sie Symptome haben oder sich unsicher fühlen. Aber auch von den Hausärzten haben die Bürger keine Hilfe bekommen.

Daher ist auch Kenneth Nielsen erleichtert, dass sich die Region Sjælland jetzt in den Fall einmischt. „Dies sind die besten Nachrichten, die wir seit vier Wochen hatten, und jetzt hoffe ich, dass sie relativ schnell herausfinden, ob sie uns helfen können, und wenn nicht, dass sie es so schnell herausfinden“, sagt er zu TV2 ØST.

Quelle: TV2 ØST – übersetzt und bearbeitet von

ünter Schwarz – 11.04.2021

Foto: Archivbild