Nach Angaben des Internationale Havråd (International Maritime Council / ICES) soll in der Ostsee um Bornholm ab 2022 kein Dorsch mehr gefangen werden – auch nicht von Schleppnetzfischern und Anglern. Wenn es künftig noch Lachs in der Ostsee geben soll, muss jetzt etwas passieren.

Das bedeutet, dass ab 2022 der Dorschfang in den überwiegenden Gebieten der Ostsee komplett eingestellt wird. Die-ses gilt für die kommerzielle, Freizeit- und Schleppfischerei. Das ist zumindest der Standpunkt des Internationale Hav-råds, der in einem neuen Bericht empfiehlt, dass die Zahl der Dorschfänge im Jahr 2022 null betragen soll, wenn man die Küstenfischerei vor Åland und im Bottnischen Meerbusen außer Acht lässt.

Dieses geht aus einem neuen Bericht des Rates hervor. Seniorberater Torben Vinther von der DTU Aqua ist Mitglied des ICES. Gegenüber TV 2/Bornholm erklärt er, dass es in der Ostsee verschiedene einzigartige Dorschbestände gibt. Eini-gen geht es gut, während es anderen wirklich schlecht geht, und wenn sie die Erschöpfung der Bestände vermeiden möchten, denen es nicht gut geht, müssen sie einen vollständigen Stopp des Fischfangs empfehlen.

Torben Vinther

Torben Vinther sagt, dass eine sogenannte Catch-and-Release-Regel, bei der alle ge-fangenen Fische wieder freige-lassen werden, nicht nachhaltig ist, weil Studien zeigen, dass etwa 25 Prozent der Dorsche, die freigelassen werden, später an den Schäden sterben, die sie während des Fangens bekom-men haben.

„Der ICES empfiehlt daher nicht, mit dem Angeln fortzu-fahren“, sagt Torben Vinther. Wenn die Fischerei weitergeht, werden sich die Bestände in Zukunft noch verschlechtern, so der ICES, der laut Torben Vinther keine Zahlen dazu benennen kann.

Der ICES ist ein Netzwerk von Forschern und Beratern, die unparteiische, unpolitische Beratung zu einer Reihe von Fra-gen im Zusammenhang mit Fischerei und Meeresökosystemen bieten.

Quelle: TV2/Bornholm – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 17.09.2021

Foto: TV2/Bornholm