Die pädiatrischen Stationen geraten durch die Einweisungen mit Covid-19 zunehmend unter Druck, sehen aber keinen Grund zur Sorge um die Gesundheit der Kinder. In vier Wochen ist die Zahl der Kleinkinder zwischen 0 und 5 Jahren, die mit Covid-19 aufgenommen werden, deutlich gestiegen.

Während in der ersten Dezemberwoche 26 Kinder in einer Woche aufgenommen wurden, waren es in der Woche vor Neujahr mehr als dreimal so viele, wo 85 Kinder hospitalisiert werden mussten. Das zeigen Zahlen des Statens Serum Instituts (SSI). Damit sind Kleinkinder die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe bei den Neuzugängen.

Insgesamt wurden seit Beginn der Epidemie 530 0- bis 5-Jährige ins Krankenhaus eingeliefert. TV 2 hat die Kinderabteilungen des Landes kontaktiert, und die steigende Zahl der Einweisungen ist insbesondere in mehreren Krankenhäusern in der Region Midtjylland (Mitteljütland) und der Hauptstadtregion zu spüren. Das sagt Klaus Børch, Chefarzt der Kinderabteilung des Hvidovre-Krankenhauses.

„Wir haben mehr als sonst gesehen. Bisher konnten wir damit umgehen, aber es ist besorgniserregend, wenn es so stark ansteigt, dass es unsere Räumlichkeiten herausfordert“, sagt er.

Im Dezember stieg die Zahl der Kinder, die mit Covid-19 in die Kinderabteilung des Hvidovre-Krankenhauses aufgenommen wurden, auf etwa zehn akut erkrankte Kinder, was mehr als normal ist. „Grund für den Anstieg seien die hohen Infektionsraten“, sagt Klaus Børch.

Aus den Rückmeldungen, die TV 2 von den Krankenhäusern des Landes erhalten hat, wird deutlich, dass die Kinderstationen in der Hauptstadtregion stärker belastet sind als andere Regionen. Die Zahl der Aufnahmen ist noch nicht überwältigend, aber weil Kinder mit Covid-19 isoliert werden müssen, belegen sie mehr Betten als sonst.

Auch wenn also ein Kind aus anderen Gründen als Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wird, sich dann aber auch noch als infiziert herausstellt, bedarf es dennoch einer besonderen Behandlung, um die Infektion zu stoppen. Somit stehen für die Kinder mit Covid-19 unabhängig vom Grund der Krankenhauseinweisung weniger Betten für andere pädiatrische Patienten zur Verfügung.

„Die Kinderabteilung des Herlev-Krankenhauses hat den Anstieg bemerkt, und der Bedarf an Isolierzimmern und Schutzausrüstung sei zu einer erheblichen Belastung geworden“, sagt Chefärztin Eva Mosfeldt Jeppesen. „Die steigende Zahl der Einweisungen mit Coronavirus macht uns medizinisch keine Sorgen, sondern nur in Relation zur Belastung der Station“, sagt sie.

Das Rigshospitalet (Reichshospital) gibt an, dass es nicht durch zusätzliche Aufnahmen belastet wurde, weist aber darauf hin, dass es derzeit für Aufregung sorgt, dass mehr Kinder an die Kinderaufnahme verwiesen werden, um beobachtet und auf Covid-19 untersucht zu werden.

Obwohl der Anstieg der Zulassungen mit dem Eintritt von Omikron in Dänemark einhergeht, gibt es derzeit keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Kinder für die neue Variante. Im Gegenteil, Voruntersuchungen zeigen, dass die Omikron-Variante weniger gefährlich ist als Delta, das bisher in Dänemark dominierte. „Die Ärzte sehen daher derzeit keinen Anlass zur Besorgnis“, sagt Klaus Birkelund, Chefarzt der Kinderabteilung des Universitätsklinikums Aarhus und Vorsitzender der Dänischen Gesellschaft für Kinderheilkunde.

„Derzeit haben wir von Omikron nichts Besorgniserregendes gesehen. Aber wir sehen einen Anstieg der Zahl der Kinder, die mit Covid-19 aufgenommen werden. Ob dieses an vermehrten Infektionen im Allgemeinen oder an Omikron liegt, können wir nicht sagen.“

Er erklärt, dass es für Omikron selbstverständlich ist, in Krankenhäusern für Hektik zu sorgen, wenn es so ansteckend ist. „Omikron ist ansteckender und betrifft daher weit mehr Kinder. Es wird mehr stationäre Patienten geben, unabhängig davon, ob das Risiko einer Krankenhauseinweisung geringer ist“, sagt er.

In Randers verzeichnete die Kinderstation des Regionskrankenhauses in der ersten Welle fast keine Aufnahme, nun mussten aber weitere Isolierzimmer für Kleinkinder eingerichtet werden. Gleichzeitig müssen die Eltern mit dem Kind im Isolierzimmer übernachten, was nachweislich zu Herausforderungen führt.

„Leider sehen wir, dass auch mehr Eltern positiv auf Covid getestet werden, und das übt mehr Druck auf uns aus“, sagt Bent Windelborg Nielsen, Chefarzt der Kinderabteilung des Regionshospital Randers.

Kommt ein krankes Kind auf der Kinderstation an, wird es gegen Covid-19 geimpft, und in der Zeit zwischen der Impfung und dem Ergebnis sind weder das Kind noch die Eltern isoliert. In mehreren Fällen zeigten die Eltern zum Zeitpunkt der Krankenhauseinweisung ihres Kindes keine Symptome.

„Sie können sich vollkommen gesund fühlen und spazieren gehen, einkaufen usw. und dann die Infektion verbreiten, ohne es zu wissen“, heißt es von Bent Windelborg Nielsen.

Das Statens Serum Institut gab am Montag bekannt, dass Omikron das Risiko einer Krankenhauseinweisung im Vergleich zu Delta zu halbieren scheint. Allerdings kann die Verbreitung der neuen, ansteckenderen Variante für die Krankenhäuser dennoch schwerwiegend sein, auch weil sie auch das Personal des Krankenhauses treffen kann.

„Es werden einfach mehr Menschen krank als sonst. Wir hatten schon mehrmals Ärzte und Krankenschwestern zu Hause, die krank waren“, sagt Klaus Børch vom Hvidovre-Krankenhaus.

„Erst Ende Dezember seien sechs Ärzte der Kinderabteilung des Hvidovre-Krankenhauses am Arbeitsplatz mit Covid-19 infiziert und zu Hause in Isolationshaft geschickt worden“, sagt er. Mit der Schuleröffnung am Mittwoch, dem 5. Januar, rechnet er mit noch mehr erkrankten Kindern und damit ist der Höchststand bei den Kinderinfektionen noch nicht erreicht.

„Natürlich werden noch mehr Kinder aufgenommen. Aber ich erwarte nicht, dass wir plötzlich einen riesigen Einweisungsboom haben. Das Statens Serum Institut teilt TV 2 mit, dass die Einweisungen von Kindern nach Ansicht der Ärzte des Seruminstituts nicht überproportional sind. „Es sind zumeist kleine kranke Kinder, die von besorgten Eltern in die Notaufnahme gebracht und dabei positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Aber sie sind typischerweise nicht schwer krank und haben nur kurze Krankenhausaufenthalte“, so das Seruminstitut in einer schriftlichen Antwort.

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 07.01.2022

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