(Aarhus) – Ein Konzert mit einer russischen Sängerin am heutigen Freitagabend in Aarhus hat bereits vor der Veranstaltung für Aufsehen gesorgt. Die Sängerin unterstützt Vladimir Putin.

Am Freitagabend tritt die weltberühmte russische Opernsängerin Anna Netrebko im Musikhuset in Aarhus auf. Aber nicht alle Gäste, die die Eintrittskarten bis zu 1.680 Kronen (223,75 Euro) teuer gekauft haben, beabsichtigen zu erscheinen, denn Anna Netrebko ist eine Freundin von Vladimir Putin und hat den Präsidenten in mehreren Zusammenhängen öffentlich unterstützt.

Einige Konzertbesucher wollen deshalb das Musikhuset und das heutige Konzert mit der Opernsängerin nicht unterstützen. Sie unterstützt Putin seit langem und wurde mehrfach mit ihm fotografiert. Ich möchte das Konzert in Anbetracht der Situation, in der wir uns gerade befinden, nicht besuchen, heißt es von einem der verärgerten Musikfreunde, mit denen TV2 ØSTJYLLAND gesprochen hat. „Putin bedroht uns alle, und wenn ein Star wie Anna Netrebko mit großer Wirkung einen solchen Präsidenten unterstützt, kann ich das Konzert nicht unterstützen“, fährt er fort.

Das Musikhuset Aarhus bestätigt, dass es mehrere Anrufe von Konzertgästen erhalten hat, die ihre Tickets nicht für das Konzert verwenden möchten, obwohl bisher nur relativ wenige Anfragen vorliegen. Unabhängig davon bleibt das Musikhuset bei der Veranstaltung.

„Natürlich sind auch wir von der Situation betroffen, aber wir wollen Kunst und Politik trennen. Anna Netrebko ist eine der talentiertesten Opernsängerinnen und wurde aus rein künstlerischen Gründen gebucht“, sagt der künstlerische Leiter des Musikhuset, Jeppe Uggerhøj. Er will die Entscheidung politisch nicht bewerten und weist gleichzeitig darauf hin, dass Künstler im Musikhaus oft unterschiedliche politische Ansichten haben.

„Und das können sie haben. Die Gäste kennen die Einstellung von Netrebko schon seit langem und es liegt daher an ihnen, ob sie nicht erscheinen wollen oder nicht“, sagt Jeppe Uggerhøj.

Anna Netrebko singt Sopran. Hier ist sie auf einer Bühne in Griechenland zu sehen. Foto: Angelos Tzortzinis – AFP

Quelle: TV2 ØSTJYLLAND – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 25.02.2022

Fotos: Archivbilder