(Kolding) – Russische Flugzeuge dürfen nicht in den dänischen Luftraum einfliegen. Aber der Boykott gilt offensichtlich nicht auf See. Ein russisches Frachtschiff legte am Montag im Hafen von Kolding an.

Am Montag legte das 108 Meter lange russische Frachtschiff „Omskiy 135“ aus Kaliningrad (Königsberg) im Hafen von Kolding an. Das Schiff fährt mit Rohstoffen und Getreide und ist in den letzten Jahren regelmäßig mit Ladung nach Kolding gefahren.

Nach Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine haben die Vereinigten Staaten und die Europäische Union der russischen Invasion des Nachbarlandes mit einem Boykott und Sanktionen begegnet.

Aber wo unter anderem russische Flugzeuge im dänischen Luftraum nicht willkommen sind, gibt es keine Richtlinien für den Schiffsverkehr. Zumindest noch. Dieses ärgert den Hafendirektor des Hafens von Kolding, Anders Vangsbjerg Sørensen. „Es ist wirklich seltsam, dass wir trotz direkter Anfragen beim Verkehrsministerium und auch durch unsere Branchenorganisation nichts darüber hören, wie wir uns verhalten sollen. Das finde ich sehr merkwürdig“, sagt er.

Im Hafen von Kolding sind die Besatzungsmitglieder des Frachtschiffs Omskiy 135 bekannt, da sie regelmäßig den Hafen anläuft, daher ist es laut Hafen eine seltsame Situation, in die die Mitarbeiter im Hafen von Kolding geraten sagt der Direktor.

„Wir wollen weder die russischen Besatzungsmitglieder noch dieses Frachtschiff oder überhaupt russische Schiffe bedienen. Aber wir werden es nicht boykottieren, da wir uns an die Regeln halten, die sich auf diese Art beziehen. Aber wir sind sehr unzufrieden damit, nichts von der höchsten Autorität zu hören“, wiederholt Anders Vangsbjerg Sørensen.

Er erwartet, dass seine Mitarbeiter das Frachtschiff im Laufe des Tages beladen, und dann soll „Omskiy 135“ den Hafen von Kolding verlassen. Als das Schiff in den Hafen von Kolding einlief, wurde es von dem Patrouillenschiff „P520 Diana“ eskortiert. Anschließend wurden die Papiere der rund fünf Besatzungsmitglieder von der Polizei kontrolliert. Laut Hafendirektor ist das völlig ungewöhnlich.

„Wir haben dieses Verfahren noch nie zuvor gesehen. Den Behörden ist also offenbar bekannt, dass ein russisches Schiff in dänischen Gewässern fährt. Uns wurde einfach nichts gesagt“, sagt Anders Vangsbjerg Sørensen. .

Quelle: TV SYD – übersetzt und bearbeitet von

Günter Schwarz – 01.03.2022

Foto: Archivbild